Wie am Donnerstag bekannt wurde, ist der Seilbahnpionier Artur Doppelmayr am vergangenen Freitag verstorben. Der gebürtige Vorarlberger machte das Familienunternehmen zu einer international tätigen Weltmarke. Er soll in seiner Wahlheimat Kärnten seine letzte Ruhestätte finden.
Nach einem Wirtschaftsingenieur-Studium trat Doppelmayr 1955 in das von seinem Großvater gegründete Unternehmen ein, das sich seit 1910 mit Aufzügen beschäftigte und 1937 in Zürs am Arlberg den ersten Schlepplift baute. Doppelmayr widmete sich vorwiegend dem Verkauf sowie Marketingfragen und verstand es, für die Konstruktion und die Führung des Finanzbereiches die richtigen Mitarbeiter zu finden.
Nach dem Tod seines Vaters Emil wurde Artur Doppelmayr 1967 Alleineigentümer und alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens. Mit dem Bau der ersten kuppelbaren Gondelbahn in Mellau im Bregenzerwald feierte er fünf Jahre später einen Meilenstein der Firmengeschichte. Das Unternehmen entwickelte sich zum weltweit führenden Seilbahnhersteller, das heute Niederlassungen in mehr als 35 Ländern hat und bereits mehr als 14.800 Seilbahnsysteme in fast 100 Staaten realisierte.
Studium mit 75 Jahren abgeschlossen
Nachdem sein ältester Sohn Michael die Führung des Unternehmens übernommen hatte, wechselte der Seniorchef 1994 in den Aufsichtsrat und begann erneut ein Studium. Im Alter von 75 Jahren schloss er dieses mit einem Doktortitel ab.
Ein Zwist um die Fusion mit dem Schweizer Unternehmen Garaventa führte allerdings zu einem Zerwürfnis innerhalb der Familie und letztendlich zur Abberufung Doppelmayrs aus dem Aufsichtsrat. Er hielt aber bis zuletzt zehn Prozent der Anteile an der Holding. Für Schlagzeilen sorgte 2007 auch die Adoption seines "Wahlkinds" Brigitte Ingeborg Hernler im Alter von 84 Jahren.
Zahlreiche Ehrungen
Für seine Leistungen wurde Doppelmayr mit zahlreichen Ehrungen bedacht, unter anderem mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg (1982) und dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1984).
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