Für mehr Einfluss
Erdogan an Europas Türken: "Zeugt fünf Kinder!"
Im eskalierenden Streit mit Europa hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag erneut einen nachgelegt und die in Europa lebenden Türken aufgefordert, ihren Einfluss auszubauen, indem sie mehr Kinder zeugen. "Macht nicht drei, sondern fünf Kinder", sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung im westtürkischen Eskisehir.
"Von hier aus appelliere ich an meine Bürger und Brüder in Europa: Da wo ihr arbeitet und lebt, ist nun eure Heimat. Gründet noch mehr Betriebe. Schickt eure Kinder in bessere Schulen. Lasst eure Familien in besseren Stadtteilen leben. Steigt in die besten Autos. Wohnt in den schönsten Häusern", erklärte Erdogan vor seinen Zuhörern.
Innenminister: "Schicken euch gerne 15.000 Flüchtlinge pro Monat"
Zuvor hatte bereits der der türkische Innenminister Süleyman Söylu mit der Drohung für Aufregung gesorgt, Tausende Flüchtlinge in die EU zu schicken. "Wenn ihr wollt, schicken wir euch die 15.000 Flüchtlinge, die wir jeden Monat zurückhalten." Söylu warf Europa zudem vor, "Spiele" gegen die Türkei zu spielen.
"Faschisten"-Rundumschlag gegen Westeuropa
Derzeit sind die Beziehungen zwischen Brüssel und Ankara auf dem Tiefpunkt. Während sich nach und nach EU-Spitzen mit den ins Visier geratenen Ländern solidarisieren, reiten Erdogan und seine Minister heftige Verbalattacken. So warf Erdogan den Niederlanden "Nazi-Methoden" vor und beschimpfte die Niederländer als "Faschisten". Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte gar einen "Glaubenskrieg" in Europa in Aussicht gestellt.
Boulevardzeitung zeigt Merkel als "Frau Hitler"
Für erneute internationale Aufregung sorgte erst am Freitag die türkische Boulevardzeitung "Günes", die Angela Merkel in Nazi-Uniform zeigte. Neben die Fotomontage von Merkel schrieb das Blatt die Worte "Frau Hitler" auf Deutsch und "hässliche Tante" auf Türkisch. Hinter der deutschen Kanzlerin prangte ein großes Hakenkreuz. Die Fotomontage kann auch als Reaktion auf die Titelseite der "Bild"-Zeitung verstanden werden, die Erdogan in ihrer Mittwochsausgabe scharf kritisiert hatte. Das türkische Außenministerium hatte dem Boulevardblatt daraufhin "Beleidigung" Erdogans vorgeworfen.
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