Girl-Group-Wunder

Fifth Harmony wollen die Pop-Szene revolutionieren

Musik
08.08.2016 15:42

Mit "Worth It" und "Work From Home" hat sich die US-Girlgroup Fifth Harmony innerhalb von nur wenigen Jahren ins Rampenlicht der R&B/Pop-Szene gespielt. Dabei hatten Dinah Jane Hansen, Ally Brooke und Co. einen etwa holprigen Start ins Musikbusiness, ließen sich aber von ihrem Weg nicht beirren und ernten nun die Früchte für alle Mühen.

(Bild: kmm)

Es ist ein Märchen, wie es das moderne Musikbusiness nur allzu oft schreibt. Fünf unterschiedliche Mädchen mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner "Gesangstalent" werden zu einer Band zusammengeschlossen, versuchen über eine Casting-Show Erfolg zu haben und starten von der Pike an eine Weltkarriere, die ihnen Ruhm, Reichtum und ausverkaufte Konzerthallen einbringt. Fifth Harmony wurden von Talentesucher Simon Cowell und Sängerin Demi Lovato 2012 bei der US-Version von "The X-Factor" so lange gepusht, bis am Ende ein dritter Platz zu Buche stand. Dies war alles andere als selbstverständlich, denn im Gegensatz zu anderen märchenhaften Karrieren tat sich das Quintett anfangs schwer und musste teils herbe Kritik einstecken.

YouTube-Rekord
Gut geübt mit dem Covern von berühmten Songs gelang Fifth Harmony dann aber doch der Durchbruch. Einem Vertrag beim Branchenriesen Epic Records folgte das Hochladen unterschiedlichster Songs auf YouTube - Ed Sheeran, Ariana Grande und Co. zeigten sich vom Talent der jungen Band beeindruckt und mit der EP "Better Together" gelang 2013 der große Durchbruch in den USA. Der R&B-lastige Pop mit Retro-Feeling kann am besten als eine Mischung aus Rihanna, den Spice Girls, Leona Lewis und Destiny's Child bezeichnet werden. Bislang zehn Gold- und 25 Platin-Auszeichnungen sprechen eine eindeutige Sprache - zudem wurde das Video zu ihrer Single "Worth It" auf YouTube mittlerweile mehr als eine Milliarde Mal angeklickt, was davor noch keiner weiblichen Pop-Band gelang.

Mit ihrem Ende Mai veröffentlichten Zweitwerk "7/27" und vor allem der daraus ausgekoppelten Single "Work From Home" gelang Karla Camila Cabello, Normani Kordei Hamilton, Lauren Michelle Jauregui, Ally Brooke Hernandez und Dinah Jane Hansen auch hierzulande der große Durchbruch. In bester Village People-Manier lassen die Fünf darin den Hammer kreisen und zeigen sich als schwungvolle Bauarbeiterinnen. Darüber kann Hansen im Interview noch heute lachen: "Wir und unser Management haben wirklich viel Zeit in diese Idee gesteckt. Insgesamt hat das Drehen an dem Video nur einen Tag gedauert, aber es fühlte sich an wie drei. Es war jedenfalls angenehm, statt den High Heels einmal flache Schuhe zu tragen und hatten Riesenspaß bei diesem Projekt. Ohne das ganze großartige Team wäre das Ergebnis nie so gut geworden."

Gemeinsam authentisch
Auf dem neuen Album konnten sie sich erstmals selbst als Songwriter einbringen. "Dieses Mal war es uns möglich, mit den Schreibern und Produzenten über unsere persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Jahre zu sprechen", erklärt Brooke, "wir wollten einfach mehr von unserer Verletzlichkeit nach außen tragen. Dass uns das schlussendlich ziemlich gut gelungen ist, macht uns natürlich glücklich." Als Ergebnis daraus resultieren nicht nur weltweit respektable Chart-Erfolge, sondern auch zahlreiche Live-Auftritte, die den Aufschwung des Pop-Quintetts manifestieren. "Auf unserem Debütalbum hatten wir unseren Sound noch nicht ganz gefunden", führt Hansen aus, "wir haben uns eben nicht auf der Straße oder in der Schule gefunden, sondern mussten uns zusammenraufen. Die Leute erwarten von solchen Girl-Groups, dass sie nicht authentisch sind, aber zusammen sind wir stark und führen unsere individuellen Fähigkeiten gut zusammen. Wir sind geboren, um Musik zu machen."

Am liebsten würden sie das künftig auch mit anderen Stars tun. Auf wen können sich da alle einigen? "Nicki Minaj", antwortet Kordei wie aus der Pistole geschossen, "sie ist eine extrem erfolgreiche Frau in einer männerdominierten Branche und das sagt schon alles. Alles, was sie anfasst wird zu Gold und klingt hervorragend. Ich höre sie rund um die Uhr auf meinem iPod und wir sind alle gleichermaßen von ihr begeistert." Vorher aber gibt es noch eine große Europa-Tour im Herbst, während der nach derzeitigem Stand aber kein Österreich-Termin vorgesehen ist. Gegen das Heimweh haben die Mädels übrigens unterschiedliche Rezepte parat. "Mir hilft die moderne Technologie, dass ich nicht so viel vermisse", erklärt Hansen, "manchmal reicht mir aber auch eine bestimmte Decke oder ein Fotoalbum." Für Brooke ist das Touren oft noch mit seelischen Schmerzen verbunden: "Wenn ich lange nicht mehr daheim war, dann weine ich viel. Es ist aber wichtig, seine Emotionen rauszulassen und die Mädels trösten mich immer - so fühle ich mich in der Band geliebt und beschützt."

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