Illustre Runde

Foster und Swayze wollen Gibsons Ruf retten

Adabei
07.08.2006 15:28
Hollywoods derzeit wohl schwärzestes Schaf Mel Gibson hat sich mit seinen im Alkoholrausch getätigten antisemitischen Sagern nicht nur in der Schauspielermetropole viele Feinde gemacht. Zur Rettung seines Rufes fühlen sich nun einige - wenige - seiner Bekannten berufen. Patrick Swayze und Jodie Foster erklären jedenfalls unisono: "Mel ist kein Antisemit."

Dass sich vor allem Patrick und Jodie öffentlich für Mel stark machen, liegt wohl daran, dass beide in der Filmindustrie nicht mehr viel mitzureden haben.

Jodie: "Furchtbarer Kampf" für Mel
Patrick versuchte bei einem Interview mit "GMTV", Mels Entgleisung zu rechtfertigen: "Menschen sagen dumme Dinge, wenn sie ein paar (Drinks) zuviel hatten." Viele Menschen würden sich manchmal dumm verhalten, doch Stars stünden unter viel größerer Beobachtung, sagte Patrick. Jodie Foster versuchte gegenüber der "Los Angeles Times" vor allem, den Vorwurf des Antisemitismus gegen Mel zu relativieren: "Ist er ein Antisemit? Sicher nicht, aber es ist kein Geheimnis, dass er schon immer einen furchtbaren Kampf mit dem Alkoholismus ausgetragen hat." Dass Mel - wie Patrick zu berichten wusste - ein "wundervolles menschliches Wesen" ist, wird der Popularität des 50-Jährigen wohl keinen wesentlichen Auftrieb bringen.

Madonna will nach Waisen auch Mel helfen
"Rent A Man"-Schauspieler Rob Schneider hat in einem offenen Brief erklärt, nie wieder mit Mel zusammen zu arbeiten, schließlich sei er halber Jude. Popstar Madonna hingegen hat ja neuerdings ihre soziale Ader entdeckt - sie will 2,3 Millionen Euro für afrikanische Waisenkinder spenden - und sich wohl deshalb gedacht, dem hilfesuchenden Mel auch gleich unter die Arme zu greifen. Zu diesem Zweck hat sie ihm - obwohl sie über die judenfeindlichen Aussagen sehr wütend gewesen sein soll - einen vier Seiten langen Brief geschrieben, in dem sie ihre Unterstützung anbietet.

Mel droht ein halbes Jahr im Häfn
Der Staatsanwalt von Los Angeles hat Mel mittlerweile wegen Trunkenheit am Steuer angeklagt, der hat sich jetzt den beliebtesten - und wohl bestbezahlten - Anwalt Hollywoods, Blair Berk, geleistet. Neben seiner Alko-Fahrt muss sich Gibson, der deswegen sogar in die Ausnüchterungszelle gesteckt worden war, am 28. September auch wegen des Mitführens einer offenen Flasche Alkohol im Auto verantworten. Im schlimmsten Fall drohen ihm bis zu sechs Monate Haft. Dieses Strafmaß gilt jedoch als unwahrscheinlich, weil es der erste Verstoß des Oscar-Preisträgers war, schreibt der Internetdienst "E!Online".

Betrunken und viel zu schnell unterwegs
Mel war am vergangenen Freitag in Malibu auf dem kalifornischen Küstenhighway 1 gestoppt worden. Er fuhr nach Polizeiangaben fast doppelt so schnell wie erlaubt und hatte 1,2 Promille Alkohol im Blut. Laut Polizeibericht widersetzte er sich auch kurzzeitig der Festnahme. Die Staatsanwaltschaft sah aber davon ab, ihn deswegen anzuklagen. Er habe sich nur "ein paar Sekunden" geweigert, in den Streifenwagen einzusteigen, hieß es zur Begründung.

Vor seiner Festnahme vergnügte sich Mel einige Stunden in einem Restaurant in Malibu, hieß es in der TV-Sendung "Entertainment Tonight". Einige Gäste wollten ihn nach Hause fahren, doch er habe die Angebote abgelehnt.

Job-Absage wegen antisemitischer Sager
Bei der Festnahme war Mel Beamten gegenüber ausfallend geworden. Einige seiner Schimpftiraden, darunter antisemitische Äußerungen, kursierten im Internet. Jüdische Gruppen kritisierten den Schauspieler und Regisseur. Der Fernsehsender ABC sagte eine mit Gibson vereinbarte Serie über den Holocaust ab. Am Dienstag entschuldigte sich Mel für seine antisemitischen Bemerkungen. Er wandte sich direkt an die jüdischen Organisationen und schlug ein Treffen mit den Vorsitzenden vor, um "in Einzeldiskussionen geeignete Wege für Heilung" zu finden.

Zuvor hatte der bekennende Katholik und Regisseur des Kreuzigungsfilms "Die Passion Christi" in einem Fernsehinterview eingeräumt, schon seit Jahrzehnten gegen Alkoholismus zu kämpfen. Er bedaure seinen Rückfall und die "verachtenswerten" Bemerkungen bei seiner Festnahme zutiefst.

Das Bild wurde im Sheriffs Department von Los Angeles County direkt nach Gibsons Verhaftung aufgenommen (c) AP

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(Bild: kmm)



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