Nach Pleite

Alle Filialen zu – Zielpunkt endgültig Geschichte

Wirtschaft
18.02.2016 12:02

Endgültiges Aus der pleitegegangenen Lebensmittelkette Zielpunkt: Am Mittwochabend haben die letzten 77 Filialen ihre Pforten geschlossen. Etwa 100 der ehemals 229 Standorte in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark werden unter neuen Eigentümern wieder aufgemacht.

Den Großteil der ehemaligen Zielpunkt-Filialen schnappte sich die Konkurrenz aus dem Lebensmittelhandel: Rewe übernimmt nun mit Billa, Merkur, Penny und Adeg 21 ehemalige Zielpunkt-Standorte. Die Rewe-Drogerietochter Bipa bekam den Zuschlag für vier Filialen. Mitbewerber Spar schnappte sich mit 27 die meisten Standorte.

Auflagen für Rewe und Spar
Aufgrund der Marktmacht von Rewe und Spar im Lebensmittelhandel (zusammen rund 64 Prozent Marktanteil) erteilten die Wettbewerbshüter Auflagen - in 19 Fällen für Rewe, in neun für Spar. Das wäre etwa die Aufgabe einer bisherigen eigenen Filiale, damit der Marktanteil nicht weiter steigt, oder eine Flächenverringerung. Auch könne der Betrieb als Diskonter (etwa Penny statt Billa) zu einem stärkeren Preiswettbewerb führen.

Deutlich weniger ehemalige Zielpunkt-Standorte werden künftig von Diskontern betrieben. An Hofer gehen elf Filialen, an Lidl zwei. Immerhin kamen mit der Bio-Supermarktkette denn's (7) und der türkischen Lebensmittelkette Etsan (8) auch zwei Nischenplayer zum Zug. Aus anderen Branchen sicherten sich die Drogeriekette dm (7), die Tierfachmarktkette Fressnapf (2) sowie Libro (1) Standorte.

"Ware ist restlos verkauft"
Von den rund 2700 Beschäftigten dürften 1000 bis 1200 Mitarbeiter bei den neuen Betreibern unterkommen. Verhandlungen mit den ehemaligen Zielpunkt-Mitarbeitern laufen zum Teil noch. "Die Mitarbeiter haben uns bei der Verwertung sehr unterstützt. Die Ware ist restlos verkauft", so Masseverwalter Georg Freimüller.

Angesichts der guten Verwertungserlöse rechnet er mit einer zweistelligen Quote für die Gläubiger. Bis jetzt sind Forderungen in Höhe von 85 Millionen Euro angemeldet worden, Freimüller erwartet, dass es letztlich 120 Millionen Euro werden. In Summe liegen bis dato 3000 Forderungsanmeldungen vor, 5700 dürften es werden, meinte Freimüller. Bei einem Großteil davon handelt es sich um ehemalige Beschäftigte.

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