"Fall Mayer"

Mayer geht in die Offensive

Sport
27.02.2006 20:10
Ex-ÖSV-Coach Walter Mayer geht in der olympischen Doping-Affäre nun in die Offensive. Über seinen Anwalt Herwig Hasslacher hat der Salzburger am Montag bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung eingebracht.

Mitarbeiter der WADA hatten am 29. Jänner - und damit vor den Olympischen Winterspielen in Turin - Mayers Pension "Erzherzog Johann" in der Ramsau durchsucht. Die Fahnder hätten sich nicht ausweisen können und damit gegen die eigenen Richtlinien der Welt- Anti-Doping-Agentur verstoßen, erklärte der Villacher Rechtsanwalt im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Zudem sei ein normales Laktatmessgerät fälschlich als Blutdoping- Maschine identifiziert worden. Hasslacher: "Dieser Fehler machte in der Folge erst den Hausdurchsuchungsbefehl für die Doping-Razzia im Olympia-Quartier der österreichischen Langläufer und Biathleten in Pragelato möglich."

"Vergleichbar mit dem Kennedy-Mord"
Die Mutmaßungen rund um die Causa bezeichnete Hasslacher als "vergleichbar mit dem Kennedy-Mord". Da werde auch jedes Jahr ein neuer Attentäter präsentiert, so der Jurist. Laut Hasslacher entpuppte sich ein in Mayers Auto sichergestellter verdächtiger Gegenstand als "Werkzeugkoffer, der in jedem Baumarkt erhältlich ist."

Turiner Staatsanwaltschaft wird aktiv
Indes ist die Staatsanwaltschaft Turin ist "in Sachen Walter Mayer" aktiv geworden. Dem derzeit in der Psychiatrischen Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt befindlichen Trainer sind in aller Eile die bisherigen Untersuchungsergebnisse zugestellt worden. Für Verwirrung sorgt jedoch die unzureichende und nicht beglaubigte Übersetzung aus dem Italienischen.

Hausdurchsungsbefehl war "suspekt"
"Die italienischen Unterlagen sind jedenfalls fragwürdig", erklärte Hasslacher, der jetzt in der Causa Mayer eng mit einer Turiner Anwaltskanzlei zusammenarbeitet. In diversen Formularen würden Geldbeträge gar noch in Lire und nicht in Euro ausgewiesen, so der Strafverteidiger. Zudem sei das Zustandekommen des Hausdurchsuchungsbefehls im Quartier der österreichischen Sportler ebenfalls "suspekt".

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(Bild: KMM)



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