Die Begegnung, die sich nur einmal in einer Million Jahren ereignet, fand um 20.27 Uhr unserer Zeit statt. Davor war der Schweifstern mit der wissenschaftlichen Bezeichnung C/2013 A1 zu sehen, wie er im All auf den Mars zuschoss. Weltweit hatten Wissenschaftler gespannt auf den kosmischen "Streifschuss" gewartet. Sie dürfen auf spektakuläre Bilder der Begegnung des Roten Planeten mit dem Kometen hoffen.
Armada von irdischen "Spionen" im Einsatz
Der Besucher vom Rand des Sonnensystems traf am Mars auf eine kleine Armada von Forschungssonden und Robotern, die den Roten Planeten teils bereits seit Jahren erkundet. Dazu zählen die europäische Raumsonde "Mars Express", die US-Forschungssonden "Mars Reconnaissance Orbiter" und "Mars Odyssey" sowie die erst im September am Mars eingetroffene NASA-Sonde "Maven". Die US-Weltraumbehörde hat mit "Curiosity" und "Opportunity" zudem zwei Rover auf der Oberfläche des Mars im Einsatz.
Sie alle haben mit ihren Messgeräten und Kameras den heranrasenden Kometen genau ins Visier genommen. Ihre Beobachtungen könnten Aufschluss über die Mars-Atmosphäre und die Beschaffenheit des Kometenschweifs geben. Mit dem Teilchendetektor "Aspera 3" an Bord der ESA-Sonde "Mars Express" (kleines Bild) werden Forscher etwa versuchen, nach der Mars-Passage von "Siding Spring" Bestandteile von dessen Schweif zu identifizieren. Der rund eineinhalb Kilometer große Kometenkern dürfte die Konsistenz von Talkumpuder haben, wie NASA-Experten herausfanden.
Ursprünglich schien Kollision mit Mars möglich
So spektakulär der enge Vorbeiflug von C/2013 A1 war - als der Komet am 3. Jänner 2013 im Blickfeld eines Teleskops am australischen Observatorium "Siding Spring" auftauchte, hielt er bereits Kurs auf den Mars, sogar eine Kollision mit dem Roten Planeten erschien zunächst möglich. Nach Beobachtungen in den Folgemonaten kam die Entwarnung, der Komet raste aber - aus astronomischer Sicht - knapp am Mars vorbei.
Da Kometen als Zeitkapseln gelten, die primitives Material aus der Geburtszeit des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren enthalten, könnten die Daten von C/2013 A1 auch Hinweise auf die Frühzeit unserer kosmischem Umgebung liefern.
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