Korruptionsbericht

FIFA-Chefermittler setzt Blatter unter Druck

Sport
25.09.2014 18:52
Am Donnerstag hat in Zürich die Tagung des 25-köpfigen Exekutivkomitees des Weltfußballverbandes FIFA begonnen – auf der Präsident Sepp Blatter für 2015 seine Kandidatur zur Wiederwahl bekannt geben wird. Aber die geplante Kampagne des Schweizers bekam Gegenwind: durch den amerikanischen FIFA-Chefermittler Michael Garcia.

Mit dem früheren FIFA-Generalsekretär Jerome Champagne gibt es zwar einen Gegenkandidaten, aber jeder weiß, dass der Franzose null Chancen hat: "Bei Blatters Vernetzungen ist jeder Kandidat aus Europa praktisch nur Kanonenfutter", sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner letzten Monat, als UEFA-Boss Michel Platini bekannt gab, nicht gegen Blatter anzutreten.

Korruptionsvorwürfe untersucht
Dreht Ex-Staatsanwalt Garcia, der schon Mafia-Gangster und Wall-Street-Betrüger vor Gericht brachte, die "Papierform" um? Der 51-Jährige war mit Untersuchungen über Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe der WM 2018 und 2022 nach Russland und Katar beauftragt.

Seinen 430 Seiten starken Report übergab er vor drei Wochen der FIFA-Ethikkommission. Deren Vorsitzender Hans-Joachim Eckert aus München kündigte an, erst 2015 über Veröffentlichung und Konsequenzen zu entscheiden. Nach der Präsidentenwahl.

"Wer nichts zu verbergen hat…"
Daher forderte der wütende Garcia die sofortige Veröffentlichung seines Reports – aus der renommierten New Yorker Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis, deren Teilhaber er ist, und via Homepage des internationalen Sportjournalistenverbands AIPS. Unter der Devise: "Wer nichts zu verbergen hat, braucht Veröffentlichungen nicht zu fürchten."

Garcia fand Unterstützer. In drei Vizepräsidenten des Exekutivkomitees Ali Al Hussein (Jordanien), Jim Boyce (Nordirland) und Jeffrey Webb (Cayman Inseln). Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach fordert eine Öffnung der Akten. Was lässt sich Blatter jetzt einfallen?

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(Bild: KMM)



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