Die Suche nach der verschlungenen Materie ist mühsam. Unter vielen Millionen Sternen müssen Astronomen die Himmelskörper identifizieren, die einst von einer Satellitengalaxie abgezogen wurden. Die "Neuzugänge" verraten sich etwa durch eine ungewöhnliche chemische Zusammensetzung, ihre Bewegung und Geschwindigkeit oder ein abweichendes Alter.
Vom großen Hund ins Einhorn gesaugt
Vor rund zehn Jahren hatten Astronomen erstmals einen Strom von Sternen gefunden, der von einem kleinen Nachbarn der Milchstraße stammt, der Sagittarius-Zwerggalaxie - und sich nun komplett um das Zentrum der Milchstraße windet. Heidelberger Forscher sind auf einen ringförmigen Sternstrom gestoßen, dessen Ursprung vermutlich eine Zwerggalaxie in der Konstellation Großer Hund (Canis Major) ist; heute erstreckt sich der Strom um das Sternbild Einhorn (Monoceros).
Und der Kugelsternhaufen Palomar 5, einer der masseärmsten seiner Art, hat beim Durchqueren der Milchstraßen-Ebene in rund zehn Milliarden Jahren etwa das Zehnfache seiner heutigen Restmasse verloren. "Beim nächsten Durchtritt durch die Milchstraße, in 110 Millionen Jahren, trifft er in nur 23 000 Lichtjahren Entfernung vom galaktischen Zentrum in ein Gebiet hoher Sterndichte - und wird dann vermutlich vollständig aufgerieben und von der Milchstraße aufgesogen", sagen die Wissenschaftler voraus.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.