21.08.2014 09:49 |

Globale Erwärmung

Polareis schmilzt so schnell wie noch nie

Die Eisschilde in Grönland und der Antarktis schmelzen nach Satellitenmessungen im Rekordtempo. Pro Jahr verlieren sie zusammen aktuell etwa 500 Kubikkilometer Volumen, wie eine Auswertung des deutschen Alfred-Wegener-Instituts ergab. Das sei die höchste Verlustrate seit Beginn der Satelliten-Höhenmessungen vor 20 Jahren, schreiben die Forscher in der Zeitschrift "The Cryosphere".
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Seit 2009 habe sich der jährliche Eisverlust in der Westantarktis verdreifacht und in Grönland verdoppelt. Mit 375 Kubikkilometern entfalle der größere Anteil auf das grönländische Eis. Für den Osten der Antarktis wiesen die Wissenschaftler einen Eiszuwachs nach, der jedoch die Verluste im Westen nicht aufwiegt. Nach Berechnungen von Forschern hat das grönländische Eisschild ein Gesamtvolumen von rund 2,96 Millionen Kubikkilometern und das der Antarktis von etwa 27 Millionen Kubikkilometern.

Daten wurden mit ESA-Satellit gesammelt
Für ihre Messungen verwendeten die AWI-Wissenschaftler Daten des ESA-Satelliten CryoSat-2. Mithilfe von Radar- und Laserimpulsen wurden die Höhen von Gletschern bestimmt. Die digitalen Eiskarten seien bis auf wenige Meter genau, teilte der Glaziologe und Leitautor Veit Helm mit. Die aktuellen Karten umfassen ein Gebiet von 16 Millionen Quadratkilometern, 500.000 Quadratkilometer mehr als bei vorangegangenen Messungen.

Die Wissenschaftler wollen verstehen, wo und in welchem Ausmaß sich die Höhenverteilung der Gletscher verändert. "Nur so können wir die Ursache dieser Veränderungen untersuchen und herausfinden, wie stark der Rückgang der Eisschilde zum Anstieg des globalen Meeresspiegels beiträgt", teilte Helm mit. Eine genaue Aussage, um wie viel der Meeresspiegel durch das Abschmelzen der Eisschilde steigt, traf das Forscherteam nicht. Dazu müsste neben dem Volumen auch die genaue Dichte des abgeschmolzenen Eises bekannt sein.

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