Studie an Menschen

USA wollen im September Ebola-Impfstoff testen

Wissenschaft
01.08.2014 11:42
Die US-Regierung will im September erstmals einen Ebola-Impfstoff an Menschen testen. Die Vakzine habe bereits positive Ergebnisse an Primaten, zu denen etwa Affen gehören, gezeigt. Dies berichteten der Sender CNN und die Zeitung "USA Today" am Donnerstagabend. Angesichts des bisher schwersten Ausbruchs der Krankheit in Westafrika drängt die Zeit.

Das nationale Institut zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten und die amerikanische Arznei-Zulassungsbehörde FDA arbeiten gemeinsam daran, dass die Tests so schnell wie möglich beginnen können, heißt es. Seit Längerem forschen Biotechfirmen und Universitäten an Impfstoffen gegen den tödlichen Erreger.

Erreger erstmals 1976 beschrieben
Das Ebola-Virus (kleines Bild) war erstmals 1976 im Rahmen zweier Ausbrüche im Südsudan und in der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaïre) beschrieben worden. Es wurde nach dem Fluss Ebola benannt, in dessen Nähe es zum ersten allgemein bekannten Auftreten kam. In 55 Dörfern entlang dieses Flusses erkrankten damals 318 Menschen, von denen 280 starben, was einer Sterberate von 88 Prozent entspricht.

Der Erreger wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Infizierte leiden an Fieber, Muskelschmerzen, wässrigem Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen.

Forschungen bislang ohne Erfolg
Ein potenzieller Ebola-Impfstoff wurde bereits im Jahr 2006 getestet, bisher aber nicht für die breite Anwendung entwickelt. Eine spezifische Therapie oder eine prophylaktische Impfung existieren bis dato nicht. Die Behandlung von Patienten erfolgt zur Beherrschung der Symptome und Vermeidung von Komplikationen - auch mit intensivmedizinischen Maßnahmen - in entsprechend eingerichteten Infektionsabteilungen. 2011 gab es an sich positive Forschungsergebnisse in einem Tiermodell mit sogenannten monoklonalen Antikörpern zur Prophylaxe oder Therapie von Ebola-Infektionen bzw. -Erkrankungen.

Bereits Hunderte Tote seit Februar
Angesichts des bisher schwersten Ausbruchs der Krankheit in Westafrika drängt die Zeit. Die am stärksten betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia versuchen, die Seuche mit Kontrollen an Flughäfen, Quarantänen und Versammlungsverboten einzudämmen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am Donnerstag ein Sofortprogramm für die betroffenen Länder im Volumen von 100 Millionen Dollar angekündigt.

Nach offiziellen Angaben sind seit Februar mindestens 729 Menschen an der Seuche gestorben, rund 1.300 haben sich infiziert. Die Sterblichkeit ist abhängig von der Art des Erregers, bei manchen Erregern verläuft die Seuche in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich.

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