Grasser hätte am Montag dieser Woche als Zeuge in einem von ihm angestrengten Zivilprozess gegen seinen ehemaligen Steuerberater Peter Haunold und die Agentur Deloitte aussagen sollen, meldete sich aber am Freitag zuvor krank. Der Ex-Minister wirft Haunold und Deloitte eine steuerliche Fehlberatung vor, die den 45-Jährigen nun Millionen Euro an Nachforderungen durch die Finanz kosten könnten.
Keine Lungengeräusche mehr
In den vergangenen Tagen tauchten etliche Bilder auf, die den angeblich kranken Grasser in Sommerkleidung auf Capri urlaubend zeigen. Nun darf er sich zumindest in seiner Kleiderwahl und Freizeitbetätigung wieder austoben, ohne dabei in Verdacht zu geraten, einen Prozess zu schwänzen: "Nach neun Tagen Antibiotikaeinnahme ist er wieder gesund geschrieben worden. Es sind keine Lungengeräusche mehr zu hören", so Rechtsanwalt Rüdiger Schender von der Kanzlei Böhmdorfer.
Dem Vernehmen nach soll aber der Strafverteidiger von Grasser, Manfred Ainedter, im Vorfeld versucht haben, das Zivilverfahren zu verschieben. Prozessbeobachter vermuten dahinter den Versuch, möglicherweise belastende Aussagen von Haunold und Deloitte vor einem Strafprozess zu vermeiden. Im Strafprozess wurde Haunold nicht von seiner Verschwiegenheitspflicht entbunden, während er im Zivilprozess alles auf den Tisch legen darf - und das auch tun werde, wie er bereits angekündigt hat.
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