Hauruck!

Beben hat Griechenland um 6 Meter versetzt

Wissenschaft
10.01.2006 08:43
Das schwere Seebeben der Stärke 6,9 vom Sonntag hat Griechenland etwa sechs Meter näher an den Norden Afrikas gebracht. "Die so genannte Griechische Platte ist nach unseren Schätzungen auf einmal um rund sechs Meter näher an Nordafrika gerückt", sagte der Geologieprofessor der Universität Athen, Eythymios Lekkas, im Staatlichen Griechischen Fernsehen (NET).

Der Chef des Seismologischen Instituts von Athen und seine Mitarbeiter berechneten dagegen die Annäherung auf "nur" rund 90 Zentimeter, berichtete das griechische Fernsehen weiter.

Im Durchschnitt näherten sich die beiden Platten jährlich nur um vier Zentimeter an. Das verdeutliche, wie stark das Seebeben gewesen sei. Nach Messungen des Seismologischen Instituts von Athen hatte die von Menschen gespürte Dauer des Seebebens im Süden Griechenlands 30 Sekunden, in Athen etwa 20 Sekunden erreicht.

Nach einer ersten Bilanz sind nur auf der Insel Kythera, die nahe am Epizentrum lag, Schäden angerichtet worden. Drei Menschen wurden verletzt.

Das Epizentrum lag 215 km südlich von Athen. Die Schockwellen reichten bis nach Zypern und zum Gazasstreifen. Die Hellenen sind häufige Beben gewöhnt. Griechenland ist das am stärksten erdbebengefährdete Land des europäischen Kontinents.

Menschen in Panik
Nach Berichten von Augenzeugen schwankten in Athen und in anderen Städten Südgriechenlands die Häuser. Nach Rundfunkberichten versetzte das Beben Millionen Menschen in fast allen Landesteilen in Angst und Schrecken. Tausende liefen auf die Straße. Die Telefonverbindungen brachen vorübergehend zusammen, da Millionen von Menschen nach dem Erdstoß Kontakt zu Verwandten und Bekannten aufzunehmen versuchten. Am Nachmittag hatte sich jedoch die Lage in fast allen Landesteilen wieder beruhigt.

Häuser eingestürzt
Am schwersten getroffen wurde nach Angaben des Zivilschutzes auf der Insel Kythera das Dorf Mitata, das nahe am Zentrum des Bebens liegt. Nach offiziellen Angaben stürzten im Dorf der größte Teil der Kirche sowie vier Häuser ein. Weitere 50 Häuser wurden schwer beschädigt.

Kein Tsunami
Auch an der sizilianischen Küste waren Auswirkungen des Bebens zu spüren, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Feuerwehren und Polizei hätten zahlreiche Anrufe von alarmierten Bewohnern bekommen. Die Behörden schlossen aber einen Tsunami aus.

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