Weil man künftig auf Produkte mit hohem Kunststoffanteil verzichtet, sperrt der Osttiroler Sonnenschutz-Komplettanbieter Hella einen seit 2007 bestehenden Standort. Mehr als 100 Mitarbeiter sind davon betroffen.
Um seine Nachhaltigkeitsstrategie konsequent zu verfolgen, griff der Sonnenschutz-Komplettanbieter Hella aus Abfaltersbach nun hart durch. Weil man sich künftig von Produkten mit hohem Kunststoffanteil verabschieden möchte, schließt man das Werk im deutschen Duisburg.
Seit 2007 wurden an diesem Standort Systemwaren, Komponenten und Aufsatzkästen für die internationale Kunststofffensterindustrie hergestellt. Seit mehreren Jahren, so das Unternehmen in einer Aussendung, habe man dort jedoch keinen positiven Beitrag zum Firmenerfolg leisten können. Entwicklungen der Rahmenbedingungen und der zunehmende Preisdruck seitens der Kunststofffensterindustrie haben die Situation zudem verschärft.
Uns ist bewusst, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für jeden einzelnen Betroffenen ein massiver Einschnitt in das Berufs- und Privatleben ist.
Geschäftsführer Andreas Kraler
Bild: Hella
128 Mitarbeiter betroffen, Sozialplan vereinbart
Als „alternativlose Konsequenz“ bezeichnet Geschäftsführer Andreas Kraler diesen Schritt. Bereits Ende Juli wurde der Betriebsrat über die Pläne informiert. Verhandlungen über einen Interessensausgleich und einen Sozialplan konnten am 18. August abgeschlossen werden. Dass es sich beim Werk in Duisburg um keine kleine Lagerhalle handelt, zeigt die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer: 128 Mitarbeiter trifft die Schließung. Dazu Kraler: „Uns ist bewusst, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für jeden einzelnen Betroffenen ein massiver Einschnitt in das Berufs- und Privatleben ist.“ Man sei als Unternehmer jedoch verpflichtet, langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen.
In wenigen Monaten dicht, Fokus nun auf Aluminium
In den nächsten Monaten will das Unternehmen nun die Lagerbestände abbauen und organisiert den Abbaubetrieb. Sortimentsbereiche wie Rollläden-, Raffstore-, Senkrechtmarkisen- und Insektenschutz-Systeme sowie das Outdoor-Living-Sortiment rund um Markisen, Wintergartenbeschattungen und Terrassenüberdachungen werden wie bisher in den deutschen Werken in Werne und Geislingen sowie in Osttirol produziert. Dort sei auch der Großteil der Belegschaft beschäftigt.
Künftig will sich Hella auf Produkte mit hohem Aluminiumanteil und längerer Lebensdauer fokussieren. Diese spielen im gehobenen Qualitätswohn- und Objektbau eine Rolle.
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