"Die Tür ist offen"
Papst: “Zölibat ist keineswegs ein Dogma”
Während des Heimflugs nach seiner mehrtägigen Nahost-Reise plauderte der Pontifex in einer ungezwungenen Atmosphäre mit zahlreichen mitgereisten Journalisten (siehe auch Infobox). Als er mit der stets aktuellen Frage nach dem Zölibat bzw. der Ehe von Geistlichen konfrontiert wurde, meinte Franziskus, er könne sich durchaus vorstellen, dass katholische Priester irgendwann in Zukunft Ehen eingehen dürfen, so wie das auch Geistliche anderer christlicher Konfessionen tun.
"Enthaltsamkeit is großes Geschenk an die Kirche"
Es handle sich zwar um kein "Dogma" oder eine "unveränderliche kirchliche Lehre", allerdings um ein "großes Geschenk an die Kirche", die er durchaus Priestern ans Herz legen würde, betonte der Papst.
Vor allem nach Auftauchen zahlreicher großer Missbrauchsskandale innerhalb der heiligen Mauern des Vatikans in den vergangenen Jahren wurde der Ruf nach Reformen beim Pflichtzölibat größer. Vor allem weil Befürworter einer Wahlmöglichkeit sexuelle Frustration als Hauptursache für die Übergriffe auf Minderjährige sehen. Die Kirche betont aber immer wieder, dass es sich um Taten psychisch kranker Menschen handle.
"Priesterfrauen" fordern Ende des Zölibats
Aber nicht nur sexuelle Übergriffe sind ein Grund für die Rufe nach einer Reform. Vor Kurzem haben sogenannte Priesterfrauen (heimliche Geliebte, Anm.) einen offenen Brief an den Papst geschickt, in welchem 24 Frauen aus ganz Italien das Ende des Zölibats fordern (siehe auch Infobox). Sie machen vor allem auf ihr Leben im Schatten und dem damit einhergehenden "zerstörerischen Leiden" aufmerksam und hoffen, dass der Papst ihre Liebe "segnet".
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