VIele, viele Kerzerl, ein Baumhaus und ein Zelt: Seit 19. November haben Aktivisten der Initiative „Ja! zum Grüngürtel“ den Linzer Bergschlösslpark besetzt. Sie wollen den Westringtunnel verhindern. Die „Krone“ sprach mit drei Umweltschützern, die dort trotz der Kälte ausharren. Ein Advent im proste-Camp statt am Christkindlmarkt.
Tag und Nacht flackern zig Grabkerzen in der Ziegeleistraße oberhalb der Waldeggspinne beim Linzer Hauptbahnhof. Doch sie haben nichts mit dem Advent zu tun, sondern sollen an die mehr als 200 Bäume erinnern, die in der ersten Dezemberwoche im Zuge der Baufreimachung für den zweiten Bauabschnitt der A 26 umgesägt wurden.
Der Linzer Student Lenard (22), der Softwareentwickler Andreas (31) und der Eventtechniker Peter (39) sitzen am Freitagvormittag nicht im Uni-Hörsaal oder im warmen Büro. Die drei Aktivisten harren in einem zur Demo-„Trutzburg“ umfunktionierten schmutzig weißen Partyzelt aus, in dem es etwa zehn Grad hat. Drinnen ist alles mit Teppichboden ausgelegt und sauber aufgeräumt. Neben einer Schlafstelle in einem Indoor-Zelt gibt es eine Küche und auch eine improvisierte Werkstatt.
Darum wird demonstriert
„Wir glauben, dass der Westringtunnel keine Verbesserung ist, sondern noch mehr Verkehr in die Stadt bringen wird. Die Flaschenhälse wie der Bindermichl bleiben ja. Dort staut es jetzt schon jeden Tag. Wir sind nicht gegen eine Verbesserung der Infrastruktur, glauben aber, dass diese in der Stadt nur durch den Ausbau der Öffis funktionieren wird“, sagt Lenard.
„Tunnelkonzept ist ein Irrweg“
Auch Andreas sieht den A 26-Tunnel als Irrweg: „Dieses Verkehrskonzept stammt aus einer Zeit, als man es vielleicht nicht besser gewusst hat. Aber alle Studien zeigen, dass bessere Straßen noch mehr Verkehr bedeuten. Wir haben schon genug Autos in Linz.“
Unterstützung von den Anrainern
Bei den Campern handelt es sich um eine kleine Gruppe. Sie wechseln sich immer wieder ab, glauben, dass ständig drei Personen anwesend sein müssen, sonst werde das Camp geräumt. Unterstützung bekommen die Idealisten von Anrainern am Froschberg, die immer wieder auftauchen.
Wie geht es weiter? Die Aktivisten wollen stur bleiben. Sie hoffen, den Tunnelausbau verhindern zu können.
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