Nachdem die Errichtung am Spar-Areal bei der Volksbefragung keine Mehrheit erhielt, scheint es nun einen neuen Anlauf zu geben. Ein entsprechendes Grundstück steht offenbar auch schon in Aussicht.
Kurzer Rückblick: Das Land wollte in Forchtenstein einen der 71 Pflegestützpunkte errichten. Als Standort war das ehemalige Supermarkt-Areal vorgesehen. Doch von politischer Seite regte sich Widerstand, die ÖVP sprach sich gegen den Standort aus, die Freie Liste Forchtenstein will überhaupt keinen derartigen Stützpunkt im Ort. Am Ende führte die Debatte zu einer Volksbefragung. Das Ergebnis: Von 2591 Wahlberechtigten schritten 1304 zur Urne. Von den gültigen Stimmen entfielen 609 auf „Ja“ und 672 auf „Nein“. Daraufhin wurde Abstand von den Plänen genommen.
Eine zweite Chance
Der Pflegestützpunkt dürfte trotzdem noch längst nicht vom Tisch sein: Laut Christian Spuller von der Freie Liste Forchtenstein hat die Gemeinde bereits ein rund 10.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Nähe der Ortseinfahrt ins Auge gefasst, auf dem die Einrichtung entstehen soll. Mit dem Eigentümer solle es sogar schon einen Vorvertrag geben. Dabei würden weder der Gemeinderat noch der Bauausschuss etwas von diesem Deal wissen, kritisiert Spuller.
Finanzierung über Kredit
Finanziert werden soll der Ankauf der Liegenschaft per Fremdfinanzierung. Geplant sei, einen Kredit in der Höhe von 1,45 Millionen Euro aufzunehmen, so Spuller. Dabei habe der Ankauf des Spar-Areals bereits knapp 500.000 Euro – ebenfalls ein Darlehen – verschlungen. Spuller ist empört über die Vorgehensweise von Bürgermeister Rüdiger Knaak (SPÖ): „Hinter verschlossenen Türen setzt Bürgermeister Knaak weiter auf äußerst bedenkliche Alleingänge, die Millioneninvestitionen und damit ein großes Risiko nach sich ziehen – und vor allem gegen den klar geäußerten Willen der Bevölkerung.“
Vorkehrungen getroffen
Knaak entgegnet, dass es bei der Volksbefragung nur um den Standort Spar-Areal gegangen sei. Zudem habe es nach der Befragung viel Enttäuschung und Entrüstung darüber gegeben, dass Forchtenstein jetzt leer ausgehen könnte. Er bestätigt, dass man nun tatsächlich noch eine Chance auf einen Pflegestützpunkt hat. Deswegen habe die Gemeinde im Budget vorsorglich Vorkehrungen getroffen, um ein geeignetes Grundstück zu erwerben. Einen Vorvertrag – wie von Spuller behauptet – gebe es aber nicht: „Das ist falsch.“
Keine Sorgen wegen Finanzierung
Es gebe nur Gespräche auf Basis eines beiderseitigen Interesses, so Knaak. Den Gemeindevorstand habe er über das, was an „Substanz“ da sei, umgehend informiert. Sorgen angesichts der Finanzierung hat er keine: Man müsse dort, wo es sinnvoll ist, sparen, aber auch gezielt investieren, erklärt der Ortschef.
„Bereicherung für Ort“
Sollte alles klappen, soll es so rasch wie möglich zur Umsetzung kommen. „Forchtenstein kann sich glücklich schätzen, wenn es Pflegestützpunkt-Gemeinde bleiben könnte“, betont Knaak. Eine solche Einrichtung sei eine Bereicherung für den ganzen Ort.
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