Bank Austria schnürt einen besonderen Weihnachts-Deal: den Kauf der eigenen Zentrale um fast 200 Millionen Euro. Für mehr Wachstum macht Boss Ivan Vlaho zudem ein „Milliarden-Manöver“.
Das Management der Bank Austria hat vor Weihnachten alle Hände voll zu tun. Sie kauft ihre eigene Zentrale, der Kaufpreis soll laut Branchenkennern bei beinahe 200 Millionen Euro liegen. Der Campus war aus einem Projekt von Signa-Pleitier René Benko und Investor Rene Pecik entstanden. 2018 verkaufte die Signa dann die Immobilie an internationalen Investorengruppe PGIM, die für die komplette Immobilie 500 Millionen Euro in die Hand nahm.
Nun kauft die Bank Austria einen Teil, rund 35.000 Quadratmeter, zurück. „Wir wollten nicht mehr Mieter im eigenen Zuhause sein“, sagt Ivan Vlaho zur „Krone“, für den der Deal auch „symbolische Bedeutung“ hat. Auch in Mailand kaufte die UniCredit ein Grundstück für die Zentrale selbst. Es geht um eine Strategie. Freilich ergibt es aber aus Sicht der Bank auch finanziell Sinn.
Davor hatte die Bank die Zentrale gemietet, eine „beträchtliche Höhe“, so Vlaho. Geschäft dürften es mindestens sechs bis acht Millionen Euro pro Jahr sein. Nach dem Kauf entgeht das der PGIM jetzt für mehrere Jahre, was in den Kaufpreis einfloss. Verbaut man sich dadurch auch Liquidität? Nein, es gehe lediglich „um zwei bis drei Prozent“, so Vlaho.
1,945 Milliarden Euro an Risken transferiert
Innerhalb der Unicredit performt die Bank Austria derzeit gut. Beim Kreditwachstum soll jetzt mehr Spielraum für Wachstum geschaffen werden.. In einem Mega-Deal transferierte die Bank Austria Risken für Kredite um 1,945 Milliarden Euro an den niederländischen Pensionsfonds-Dienstleister PGGM ab. Kein Verkauf von Krediten, sondern eine Weitergabe der Risken. Dadurch entlastet sie das Eigenkapital und kann wieder mehr Kredite vergeben.
„Wir haben Appetit auf Wachstum“, sagt Vlaho. Unter den Banken in Österreich hat die Bank Austria die größte Kapazität, Kredite zu vergeben – 95 Prozent der Milliarden-Unternehmen setzen auf die Bank Austria.
Ebenfalls mehr Kredite soll es dank einer neuen Garantievereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank geben. 250 Millionen Euro umfasst dieser Deal. Zuletzt war Ex-Kanzler und numehriger EIB-Vizepräsident Karl Nehammer dafür am Rothschildplatz.
Zum Russland-Geschäft betont Vlaho, dass die Bank Austria dort keine Geschäfte hat, der nunmehrige Rückzug der Unicredit betrifft andere Töchter. Außerhalb von Österreich ist die Bank Austria nur in den nordischen Ländern international vertreten.
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