Senioren im Straßenverkehr sind besonders gefährdet, bei Unfällen schwere oder sogar tödliche Verletzungen zu erleiden. Jeder dritte Verkehrstote in Niederösterreich ist älter als 65 Jahre. Welche Maßnahmen zu Schutz älterer Verkehrsteilnehmer Fachleute jetzt fordern.
Dem medizinischen Fortschritt sei Dank, werden die Menschen immer älter. Entsprechende Prognosen besagen, dass sich in den kommenden 20 Jahren die Zahl der Über-85-Jährigen in Niederösterreich auf rund 103.000 verdoppeln wird. Die Generation 65-plus soll sogar auf bis zu 540.000 anwachsen. Diese Entwicklung wird auch in der Unfallstatistik ihren Niederschlag finden, sagt Mobilitätsexpertin Katharina Jaschinsky vom Verkehrsclub (VCÖ): „Denn in der Verkehrsplanung wird zu wenig Rücksicht auf ältere Menschen genommen.“
Hoher Blutzoll auf Straßen
Schon im Vorjahr war jeder dritte Verkehrstote in Niederösterreich älter als 65 Jahre. Bei den Fußgängern, die auf heimischen Straßen ums Leben gekommen sind, betrug der Seniorenanteil sogar 50 Prozent. „Ältere Menschen sind besonders gefährdet, bei Unfällen tödlich verletzt zu werden“, betont Jaschinsky. Das lasse sich auch an Zahlen festmachen: Während von den Verletzten bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich rund 15 Prozent Pensionisten waren, stiegt deren Anteil bei den Verkehrstoten auf 31 Prozent – 26 Seniorinnen und Senioren starben im Straßenverkehr. Jaschinsky: „Umso wichtiger wären unfallvermeidende Maßnahmen im Hinblick auf ältere Verkehrsteilnehmer.“
Geringeres Tempo, mehr Sicherheit
Mobilitätsfachleute nennen ein ganzes Bündel an Maßnahmen: Durch Verkehrsberuhigung, mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet, übersichtliche Straßenübergänge, ein dichtes Netz von breiteren Gehwegen sowie baulich von der Kfz-Fahrbahn getrennte Radwege könne die Verkehrssicherheit älterer Menschen deutlich erhöht werden.
In der Verkehrsplanung wird auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht genommen. Das spiegelt sich leider in der Unfallstatistik wider. Ältere Menschen sind besonders gefährdet, tödlich verletzt zu werden.
Katharina Jaschinsky, Mobilitätsexpertin
Öffi-Ticket gegen Führerschein
Mit höherem Alter steigt – wie die Statistik zeigt – nicht nur das Risiko schwerer Verletzungen, sondern das Unfallrisiko generell. So haben im Vorjahr österreichweit Autofahrer über 85 Jahre 83 Prozent der Unfälle, in die sie verwickelt waren, verursacht. Bei den 75- bis 79-Jährigen betrug dieser Wert noch immer mehr als zwei Drittel. In Schwechat gibt es daher seit fünf Jahren für Pensionisten, die ihren Führerschein freiwillig abgeben, eine einmalige Förderung für eine Öffi-Jahreskarte der Kernzone. 45 Senioren haben davon bereits Gebrauch gemacht.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.