Kurz-Gastgeschenk

Letztes Geheimnis um Abu-Dhabi-Lipizzaner gelüftet

Österreich
11.12.2025 14:31

Sieben Jahre ist es her, dass der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) werbewirksam einen Lipizzanerhengst als Gastgeschenk in Abu Dhabi überreichte. Was aus dem Pferd wurde – und wer dafür wirklich etwas bezahlt hat. 

Über „Neapolitano Theodorosta“ wurde viel geschrieben und diskutiert. Der Lipizzanerhengst wurde 2018 vom damaligen Bundeskanzler im Rahmen einer Delegationsreise nach Abu Dhabi an die Tochter des Scheichs Mohammed bin Zayed Al Nahyan verschenkt. Das wertvolle Geschenk sorgte damals für Schlagzeilen, Diskussionen im Parlament, Anfragen, Recherchen und einige mehr oder weniger gehaltvolle Aufregung.

Hengst starb an Nierenkolik
Was aus dem Pferd wurde? Nun, der Hengst führte in Abu Dhabi ein wahrhaft luxuriöses Dasein im klimatisierten Stall und sogar künstlich angelegten Graskoppeln, bis eine schwere Nierenkolik bereits vor einigen Jahren sein Leben beendete, wie die Spanische Hofreitschule der „Krone“ eine Meldung des „Profil“ bestätigte. Tragisch, aber leider keine ungewöhnliche Sache. Koliken gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Pferden.

Der Lipizzaner wurde als Geschenk für die Tochter des Scheichs überreicht – doch Überraschung ...
Der Lipizzaner wurde als Geschenk für die Tochter des Scheichs überreicht – doch Überraschung war er keine.(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Für Debatten, sogar im Parlament, sorgte damals allerdings die Frage, wer für den Kaufpreis des Pferdes von 15.000 Euro aufkam. Die mittlerweile eingestellte Rechercheplattform „Addendum“ berichtete 2019, das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus unter Elisabeth Köstinger habe 12.000 Euro für das Pferd bezahlt. Auch dies bestätigte man gegenüber der „Krone“, den Beleg dazu gibt es.

Doch was ist mit dem Rest? Meldungen, die Spanische Hofreitschule habe 3000 Euro für ein Pferd bezahlt, das ihr ohnedies gehört hätte, stimmen so nicht. Die besagten 3000 Euro wurden als Gegengeschäft in Werbekosten für die Tournee, die damals nach Abu Dhabi führte, abgerechnet. Aus dem Umfeld der Hofreitschule hieß es dazu: „Von uns werden sicher keine Pferde verschenkt.“ Auch nicht teilweise.

Die Spanische Hofreitschule trat damals im Rahmen einer Tournee in Abu Dhabi auf.
Die Spanische Hofreitschule trat damals im Rahmen einer Tournee in Abu Dhabi auf.(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Kein Überraschungsgeschenk
Und noch ein letztes Geheimnis um das Kurz‘sche Präsent kann nun gelüftet werden: Überraschungsgeschenk war der Hengst keines. Denn der Scheich, damals noch Kronprinz, und seine Tochter waren vor der Reise der Österreich-Delegation nach Wien gereist und hatten das Pferd probegeritten unter der Anleitung eines Bereiters. 

Naheliegend, denn man stelle sich vor, der geschenkte Hengst hätte die Prinzessin im Nachgang in den Wüstensand gesetzt. Das hätte die Wirtschaftsbeziehungen wohl alles andere als positiv beeinflusst. 

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