Während weltweit Kriege und Konflikte eskalieren, floriert die Rüstungsindustrie wie selten zuvor. Es gibt einen neuen, historischen Höchststand bei den Rüstungsausgaben. USA und Europa legen deutlich zu.
Die Zahlen, die das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI nun vorlegt, zeichnen ein deutliches Bild: Die 100 größten Waffenproduzenten steigerten ihre Umsätze im Jahr 2024 erneut – um 5,9 Prozent auf den Rekordwert von 679 Milliarden Dollar.
Kriege sorgen für Aufwind in Rüstungsindustrie
Ein erneuter Höchststand, getragen vor allem von Firmen in den USA und Europa. Als Haupttreiber nennen die Forscher die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, wachsende geopolitische Spannungen und eine Vielzahl von Aufrüstungsprogrammen.
Die USA bleiben unangefochten das Schwergewicht der Branche: 39 der 100 größten Rüstungsunternehmen haben dort ihren Sitz, vier der fünf größten Konzerne stammen aus den Vereinigten Staaten. Ihre Waffenumsätze stiegen um weitere 3,8 Prozent auf 334 Milliarden Dollar. Nur BAE Systems aus Großbritannien konnte sich unter die ersten fünf schieben – als erstes Nicht-US-Unternehmen seit 2017.
Deutsche Unternehmen können Erlöse steigern
Europa verzeichnete mit einem Umsatzplus von 13 Prozent ebenfalls kräftiges Wachstum. Auffällig ist der starke Schub deutscher Unternehmen: Rheinmetall, Thyssenkrupp, Hensoldt und Diehl steigerten ihre Erlöse. Die Nachfrage nach Luftabwehrsystemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen habe „maßgeblich zu dieser Dynamik beigetragen“, so SIPRI.
In Russland stiegen die Umsätze der Konzerne um 23 Prozent an. Zwar litten die Unternehmen unter Engpässen bei Bauteilen, doch die hohe Inlandsnachfrage kompensierte offenbar wegbrechende Exporte.
Weniger gut läuft es hingegen in China. Korruptionsaffären führten dazu, dass große Aufträge verschoben oder gestrichen wurden – der Gesamtumsatz der chinesischen Unternehmen sank um zehn Prozent.
SIPRI verweist allerdings auch auf Probleme: Viele kämpften mit Lieferengpässen, Kosten und Verzögerungen – selbst bei Großprojekten wie dem US-Kampfflugzeug F-35. Auch in Europa könnte die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen wie Titan oder seltenen Erden die neuen Rüstungspläne erschweren.

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