Erinnerte an Hitler

Kandidat „hat in der AfD nichts verloren“

Außenpolitik
01.12.2025 11:18

Nach wie vor herrscht große Aufregung bei der teils rechtsextremen Alternative für Deutschland nach dem Gründungskongress der neuen Parteijugendorganisation. Denn die Rede eines Kandidaten erinnerte sowohl im Tonfall als auch inhaltlich stark an Auftritte von Adolf Hitler. Der frisch gebackene Chef der Generation Deutschland legte dem Redner einen Austritt nahe.

„Egal ob linker Provokateur, V-Mann oder einfach verrückt – wer so auftritt, hat in der AfD und ihrer Jugendorganisation nichts verloren. Der Auftritt von Alexander Eichwald (siehe Video oben) hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, bei Aufnahmegesprächen genau hinzuschauen, wen man in die Partei aufnimmt und wen nicht“, sagte Generation-Deutschland-Chef Jean-Pascal Hohm der Deutschen Presse-Agentur.

Jean-Pascal Hohm, Chef der neuen AfD-Jugendorganisation Generation Deutschland, legt dem ...
Jean-Pascal Hohm, Chef der neuen AfD-Jugendorganisation Generation Deutschland, legt dem Kandidaten nun einen Parteiaustritt nahe.(Bild: AP/Martin Meissner)

„Deutsche Kultur von Fremdeinflüssen schützen“
Der Kandidat Alexander Eichwald hatte am Samstag mit einem an Hitler oder dessen Propagandaminister Joseph Goebbels erinnernden Tonfall für Verwirrung und Kritik im Saal gesorgt. Er sprach die Teilnehmer mit „Parteigenossen und -genossinnen“ an und rief in den Saal: „Die Liebe und Treue zu Deutschland teilen wir uns hier gemeinsam“ und „es ist und bleibt unsere nationale Pflicht, die deutsche Kultur vor Fremdeinflüssen zu schützen“.

Der Gründungskongress der neuen Parteijugend wurde von Protesten begleitet. Prominent auf ...
Der Gründungskongress der neuen Parteijugend wurde von Protesten begleitet. Prominent auf Transparenten vertreten war der rechtsextreme Thüringer Landeschef Björn Höcke.(Bild: EPA/RONALD WITTEK)

Eichwald bewarb sich mit seiner Rede um einen Posten im Vorstand der frisch gegründeten Generation Deutschland. Er unterlag zwar deutlich gegen Mitbewerber Alexander Claus, bekam aber immerhin zwölf Prozent der Stimmen. AfD-intern und im Netz kam eine lebhafte Diskussion in Gang: Ein Redner im Saal stellte laut die Frage, ob Eichwald ein V-Mann des Verfassungsschutzes sei. Gefragt wurde auch, ob es sich um eine provokative Satire-Aktion handle – und wer hinter einer solchen Aktion stecken könnte.

AfD-Chef Tino Chrupalla kündigte eine Prüfung der Daten und Mitgliedsrechte Eichwalds an, der erst seit Oktober Mitglied der NRW-AfD in Herford sein soll. Mit Inhalt sowie Art und Weise seines Bewerbungsvortrags habe sich Eichwald von den Grundsätzen der Partei distanziert, was der Bundesvorstand missbillige, so Chrupalla.

„Ich bin Russlanddeutscher“
Eichwald hatte nach seiner Rede sein auffällig rollendes „R“ damit begründet, Russlanddeutscher zu sein. Auf dpa-Nachfrage, ob sein Auftritt ernst gewesen sei, sagte er beim Verlassen der Tagungshalle nur kurz „Ja“.

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