Die gute Nachricht vorweg: Der Verbleib der Praxisvolksschule in Krems ist gesichert. Nach monatelanger Ungewissheit haben sich alle Beteiligten darauf geeinigt. Doch weil ein FPÖ-Stadtrat die frohe Kunde vorab hinausposaunt hat, ist nun ein Polit-Streit entbrannt.
Die monatelange Ungewissheit, was mit jenen 200 Schülern passieren wird, die derzeit in der Praxisvolksschule (PVS) in Krems unterrichtet werden, ist Geschichte: Denn die Schule bleibt bestehen. Die Erzdiözese Wien, die Diözese St. Pölten, das Land und die Stadt Krems haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die Einschreibungen für zwei erste Klassen und eine Vorschulklasse sind nun bereits möglich. Jetzt geht es in die Detailplanung, wie die Schule in das Areal bestmöglich integriert und weiterentwickelt werden kann.
Die Zukunft der PVS stand wie ausführlich berichtet auf der Kippe, weil das Campus-Areal an das Land verkauft werden soll. Zuvor war bereits die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) nach St. Pölten übersiedelt.

Trotz aller Euphorie – der Elternverein spricht von einem „kleinen Weihnachtswunder“ – bleibt aber auch ein politischer Wermutstropfen. Denn als erster hat die Vereinbarung FPÖ-Bildungsstadtrat Martin Zöhrer verkündet. Er sprach von einem „Tag zum Aufatmen“ und kritisiert dabei die „vermeidbare Zitterpartie, die mit zeitgerechter Kommunikation vermeidbar gewesen wäre“.
„Politisch indiskutabel“
SPÖ-Stadtchef Peter Molnar spricht zwar von einer „Ideallösung für den Bildungsstandort Krems“, fühlt sich aber von Zöhrer hintergangen. „Er hat so gut wie nichts zum Ergebnis beigetragen. Es wurde absolute Vertraulichkeit mit ihm vereinbart. Dass er die feierliche Unterzeichnung der Absichtserklärung hintergeht und sich mit fremden Federn schmückt, ist menschlich wie politisch indiskutabel“, so Molnar.
Eine erste Konsequenz
Zöhrer sei lediglich als zuständiger Bildungsstadtrat in die Schlussverhandlungsrunde eingebunden gewesen. „Dieses Vertrauen hat er mit der vorzeitigen Veröffentlichung leider vollständig missbraucht“, so der Bürgermeister, der darin reines parteipolitisches Kalkül sieht. „Als erste Konsequenz wird Stadtrat Zöhrer künftig von mir nicht mehr in Verhandlungen eingebunden“, so Molnar.

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