Zwischen den USA und Venezuela wird eine Eskalation befürchtet: Ein US-Senator erklärte, dass man Staatschef Nicolás Maduro eine Chance gebe, das Land zu verlassen. US-Präsident Trump gab zudem bekannt, mit Maduro telefoniert zu haben, hielt sich zum Inhalt des Telefonats aber ebenfalls bedeckt.
Während die Spannungen zwischen den USA und Venezuela immer weiter zunahmen, war der venezolanische Präsident Maduro mehrere Tage nicht in der Öffentlichkeit gesehen worden. Ungewöhnlich für den linksnationalistischen Diktator, der sonst mehrmals die Woche im Staatsfernsehen zu sehen ist – so ungewöhnlich, dass es schon Spekulationen gab, er habe aufgrund der befürchteten Eskalation bereits das Land verlassen.
Maduro nippt Kaffee
Am Sonntag tauchte Maduro wieder auf: Wie der US-Sender CNN berichtet, nahm er an einer Preisverleihung für Kaffeespezialitäten in Caracas teil, wo er Medaillen verlieh, die Gründung einer Kaffee-Universität verkündete und an seiner Tasse nippte (siehe X-Post). Den Zwist mit den USA erwähnte er dabei mit keinem Wort.
Maduro hat mit seinem Auftritt die Spekulationen um seine Ausreise beendet. Genau diese legen ihm die Vereinigten Staaten nach Angaben eines Senators aber nahe. „Wir haben Maduro die Möglichkeit gegeben zu gehen“, erklärte der republikanische US-Senator Markwayne Mullin am Sonntag gegenüber CNN. „Wir haben gesagt, er könne nach Russland oder in ein anderes Land gehen“, fügte er hinzu.
„Werden keine Truppen schicken“
Deutet das auf einen Umsturzversuch hin, wie Maduro selbst vermutet? Die Frage, ob Trump plane, Venezuela anzugreifen, verneinte der Senator aus Oklahoma: „Nein, er hat sehr deutlich gemacht, dass wir keine Truppen nach Venezuela entsenden werden.“ Washington versuche mit seinem Vorgehen lediglich, die eigenen Küsten zu schützen, erklärte Mullin.
Am Samstag hatten die seit Monaten anhaltenden Spannungen zwischen Washington und Caracas ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, als Trump den Luftraum über dem südamerikanischen Land für „geschlossen“ erklärte. Davor hatten die USA bereits mehrere Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt in die Karibik entsandt – nach eigenen Angaben, um den Drogenhandel zu bekämpfen.
Caracas spricht von „Aggression“
Die Regierung in Caracas spricht von „Aggression“ der USA und rief die Organisation Erdöl-exportierender Länder (OPEC) um Hilfe an. Washington versuche, „sich mithilfe militärischer Gewalt Venezuelas riesige Ölreserven, die größten der Welt, anzueignen.“
Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach US-Angaben bisher mindestens 83 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe getroffen. Am Donnerstag hatte Trump zudem angekündigt, „sehr bald“ auch an Land gegen mutmaßliche venezolanische Drogenhändler vorzugehen. „Wir werden damit beginnen, sie auf dem Landweg zu stoppen“, erklärte er.
Trump bestätigt Telefonat
Trump bestätigte unterdessen, dass er in den vergangenen Tagen mit Maduro telefoniert habe. Auf Nachfragen von Journalisten zu Berichten darüber, dass in dem Telefonat ein mögliches Treffen der Staatschefs oder Bedingungen einer Amnestie für Maduro besprochen worden seien, antwortete Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One lediglich: „Ich würde nicht sagen, dass es gut oder schlecht gelaufen ist. Es war ein Telefonat.“

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