„16 Tage gegen Gewalt“

Unsichtbare Gewalt braucht mehr Sichtbarkeit

Burgenland
26.11.2025 09:00

Mit einer neuen Plakatkampagne im Kurpark Bad Tatzmannsdorf und einer Informationsaktion des Frauenhauses setzt das Burgenland ein klares Zeichen gegen psychische und ökonomische Gewalt und weist Betroffene auf rund um die Uhr verfügbare Unterstützung hin.

Zum internationalen Aktionszeitraum „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ setzen die Sozialen Dienste Burgenland und das Reduce Gesundheitsresort Bad Tatzmannsdorf heuer ein gemeinsames Zeichen. Im Kurpark wurden Plakate der Kampagne „16 Tage – 16 Schläge“ aufgestellt, die psychische und ökonomische Gewalt sichtbar machen sollen –  zwei Gewaltformen, die häufig unterschätzt oder nicht als solche erkannt werden. Die Plakatmotive waren in den vergangenen Jahren bereits im Schlosspark Eisenstadt sowie am Neufelder See zu sehen.

Gesellschaftlicher Auftrag, Gewalt nicht zu tolerieren
SDB-Geschäftsführer Johannes Zsifkovits betont im Rahmen der Präsentation den gesellschaftlichen Auftrag, Gewalt nicht zu tolerieren:

„Es ist wesentlich, dass sich auch Männer mit den unterschiedlichen Formen von Gewalt auseinandersetzen und aktiv dagegen auftreten.“ Er verweist darauf, dass Prävention nur funktionieren kann, wenn Verantwortung übernommen und Bewusstsein geschaffen wird. 

Johannes Zsifkovits (Geschäftsführer SDB), Barbara Hawelka, (Klinische- und ...
Johannes Zsifkovits (Geschäftsführer SDB), Barbara Hawelka, (Klinische- und Gesundheitspsychologin im Frauenhaus Burgenland) und Andreas Leitner, Geschäftsführer Reduce Gesundheitsresort Bad Tatzmannsdorf).(Bild: Carina Fenz)

Auch Reduce-Geschäftsführer Andreas Leitner erklärte bei der Vorstellung der Kampagne, warum sein Haus die Initiative unterstützt. Er betonte die Bedeutung eines sensiblen Umfelds bei seelischen Belastungen: „Mentale Gesundheit braucht ein Umfeld, das hinsieht, zuhört und klare Haltung zeigt.“ 

Kinder sind immer mitbetroffen
Welche konkreten Auswirkungen Gewalt auf Familien hat, erläutert Psychologin Barbara Hawelka vom Frauenhaus Burgenland. Sie wies darauf hin, dass besonders Kinder stark betroffen sind: „Viele der betroffenen Frauen sind Mütter, ihre Kinder sind immer mitbetroffen.“

Infokampagne der Frauenhäuser: „Wir säen Hoffnung“
Parallel zur Aktion in Bad Tatzmannsdorf startete das Frauenhaus Burgenland in Eisenstadt die Informationsmaßnahme „Wir säen Hoffnung“. Mit Kressesamen-Päckchen und der Frauenhaus-Notrufnummer sollen Betroffene niederschwellig auf Hilfsangebote aufmerksam gemacht werden. 

Jede Frau hat das Recht, frei von Gewalt zu leben
Für das Land ist diese Sichtbarkeit ein wesentlicher Bestandteil der Gewaltprävention. Frauenlandesrätin Daniela Winkler hob den Stellenwert des Aktionstages hervor: „Diese Initiativen geben vielen Frauen Hoffnung auf Sicherheit und Veränderung.“

Auch für das Frauenhaus bilden die Aktionstage einen wichtigen Rahmen, um Rechte und Schutzmöglichkeiten klar zu kommunizieren. Leiterin Kerstin Bedenik betonte: „Es ist das Recht jeder Frau, frei von Gewalt zu leben.“

Es gibt immer einen Ausweg
Aus der praktischen Arbeit weiß das Team, wie entscheidend erreichbare Hilfe ist. Sozialarbeiterin Victoria Gärtner fasste es zusammen: „Gewalt tut weh. Und es gibt einen Ausweg.“

Frauenhaus Burgenland
Kostenlos und anonym: Hilfe rund um die Uhr

Das Frauenhaus Burgenland bietet betroffenen Frauen und ihren Kindern rund um die Uhr kostenlosen, anonymen Schutz, Beratung und Unterkunft. Seit der Eingliederung in die Sozialen Dienste Burgenland im Jahr 2021 ist die langfristige Finanzierung gesichert und die Zusammenarbeit mit weiteren psychosozialen Angeboten gestärkt. Kontakt: 05/09 444 000 oder per E-Mail unter  frauenhaus@soziale-dienste-burgenland.at

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