Wochenlange Proteste
Jetzt verklagen US-Gefängnisseelsorger Trump
Katholische Geistliche in den USA ziehen gegen Präsident Donald Trump vor Gericht. Der Grund: Die Regierung verwehrt ihnen die Kommunionspendung für inhaftierte Migranten.
Die Klage, die sich auch gegen das US-Innenministerium richtet, folgt auf wochenlange Proteste vor dem Abschiebezentrum in Broadview bei Chicago, wie der „Religion News Service“ am Donnerstag laut Kathpress meldete.
Sicherheitskräfte hinderten demnach regelmäßig katholische Priester daran, nach Gottesdiensten vor der Haftanstalt die Eucharistie zu den Gefangenen zu bringen. Die Kläger sehen sowohl ihr eigenes verfassungsmäßiges Recht auf Religionsfreiheit wie das der Migranten verletzt.
An den Solidaritätsbekundungen für die Migranten hatten sich über Wochen laut dem Bericht neben Tausenden Demonstranten mehrere Dutzend Priester beteiligt. Auch Chicagos Weihbischof Josa Maria Garcia-Maldonado feierte zum Fest Allerheiligen am 1. November eine Messe. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei während anderer Veranstaltungen seien mehrere Geistliche festgenommen worden.
Recht auf Religionsausübung
Die Kläger – drei Ordenspriester und Gefängnisseelsorger, eine Ordensfrau und ein Theologieprofessor – machen geltend, die Verweigerung der Seelsorge und Sakramentenspendung stelle einen gravierenden Eingriff in das verfassungsmäßige Recht auf freie Religionsausübung dar. Ein allgemeiner Verweis auf Sicherheitsbedenken reiche nicht aus.
Die Kläger verweisen auf die lange Praxis der Seelsorge in US-Haftanstalten. Es gebe keinen Grund für ein pauschales Verbot. Vielmehr sei der Bedarf an geistlicher Betreuung für die Migranten in Broadview umso größer, als „die Isolation länger dauert, die Haftbedingungen schlechter, ja untragbar sind und das Trauma, das viele Häftlinge durch die Trennung von ihren Familien erlitten haben, größer ist“, heißt es in der Klageschrift.
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