Gewalt bei COP30
Bewaffnete Demonstranten stürmen Klimakonferenz
Mit Knüppeln bewaffnete Demonstranten sind am Dienstag auf der Klimakonferenz im brasilianischen Belém gewaltsam in den Veranstaltungsort eingedrungen.
Die Demonstranten stießen am Eingang mit Sicherheitskräften zusammen. Anschließend sei der Ort mit Tischen verbarrikadiert worden, berichtete Reuters. Ein Zeuge sah, wie ein Sicherheitsbeamter in einem Rollstuhl weggebracht wurde, während er sich den Bauch hielt. Ein weiterer Beamter wurde mit einem Trommelstock am Kopf getroffen. Er erlitt eine Schnittwunde an der Stirn.

Indigene wollten „Zeichen setzen“
BBC-Reporter beobachteten nach eigenen Angaben, wie UNO-Sicherheitspersonal noch anwesenden Delegierten zurief, sie sollten das Gelände verlassen. Eine lokale Journalistin, die das Geschehen auf dem Gelände verfolgte und aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, sagte einer Reporterin vor Ort, eine solche Eskalation habe sich schon lange angekündigt. In Brasilien würden immer wieder Umweltschützer getötet, „es gibt diesen Schmerz schon seit langer Zeit“. Mit dem Eindringen hätten die Indigenen ein Zeichen setzen wollen. Nach der Attacke zerstreuten sich die Demonstranten in alle Winde.
Als die Sicherheitskräfte die Lage schließlich wieder im Griff hatten, wurde das Gelände vollständig evakuiert und abgeriegelt. Die Zugänge zum COP-Gelände blieben verschlossen, davor bauten sich maskierte Soldaten und andere Sicherheitskräfte auf. Mehrere Polizeiwagen standen mit Blaulicht vor den Toren. Auf dem Gelände selbst liegt die Sicherheitsverantwortung bei der UNO-Polizei.
Proteste gegen Zerstörung des Amazonasgebiets
Auf dem Klimagipfel im Amazonasgebiet sind auch Tausende Vertreter indigener Gemeinschaften vertreten. Sie setzen sich gegen die Zerstörung ihrer angestammten Heimat ein, etwa durch die Abholzung des Regenwalds. Zuvor hatte es einen Marsch durch die Stadt zu den gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels mit rund 3000 Teilnehmenden gegeben. Deren Organisatoren grenzten sich ausdrücklich von den gewaltsamen Szenen nach Ende ihrer Demo ab. „Die Handlungen, die nach dem Marsch stattfanden, gehören nicht zur Organisation des Ereignisses“, erklärte die beteiligte Organisation 350.org.
Für den Gastgeber Brasilien und die Vereinten Nationen stellen sich mit dem Zwischenfall wenige Tage, bevor aus aller Welt Ministerinnen und Minister für die finale Phase der Verhandlungen anreisen, unangenehme Fragen: Wie konnten die Aktivisten eindringen? Weshalb hatten sie überhaupt das Gefühl, sich auf diesem Wege Gehör verschaffen zu müssen? Dies dürfte die Konferenz weiter beschäftigen.
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