Kritik der Pfarre

„Weihnachten feiern wir wohl auf der Baustelle“

Wien
19.11.2025 19:00

Vor der Pfarrkirche St. Anna Breitenlee sorgt die Baustelle für einen Radweg für Ärger. Parkplätze verschwinden, Zugänge werden eng, Eltern und Kirchenbesucher schlagen Alarm.

In der Breitenleer Straße in der Donaustadt brodelt es. Vor der Kirche St. Anna wächst seit vergangener Woche eine Baustelle, die die Nerven der Pfarrgemeinde gehörig strapaziert. Thomas Kiesewetter, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfarre, zeigt sich im Gespräch mit der „Krone“ alarmiert: „Vor fünf, sechs Jahren haben sie schon Parkplätze weggenommen, jetzt vernichten sie wieder welche“.

Dass erneut ein Radweg entsteht, obwohl bereits einer existiert, sorgt für Kopfschütteln. Kiesewetter fragt sich, „warum wieder Steuergeld vernichtet wird“. Die Bauarbeiten hätten ohne jede Information begonnen – weder Pfarre noch der benachbarte und ebenfalls zur Pfarre gehörende Kindergarten seien vorab verständigt worden. „Die Bauarbeiter haben sogar gefragt, warum da jetzt Kinder durch die Baustelle gehen“, berichtet er fassungslos.

Thomas Kiesewetter von der Pfarre St. Anna Breitenlee ist nicht glücklich über die Baustelle.
Thomas Kiesewetter von der Pfarre St. Anna Breitenlee ist nicht glücklich über die Baustelle.(Bild: Martin A. Jöchl)

Haltezone für Eltern im Kindergarten fehlt
Besonders kritisch sei die Situation für ältere Kirchenbesucher: Der Zugang sei momentan „gerade mal so breit, dass ein Rollator durchgeht“. Die Kirche ist sonntags gut besucht – doch für viele sei das Erreichen des Gotteshauses nun beschwerlich. Zudem blockiert ein Container die Seitenfahrbahn: „Am Wochenende bedeutet das pures Chaos“. Auch der Kindergarten leidet: Die Wegeführung ist unklar, Parkmöglichkeiten gibt es keine. „Wenn ich mein Kind bringen müsste – wo soll ich stehen bleiben?“, so der Wiener. Er schätzt, dass „20 bis 30 Parkplätze“ verschwinden könnten.

Erst vor wenigen Jahren wurde ein Geh- und ein Radweg gebaut.
Erst vor wenigen Jahren wurde ein Geh- und ein Radweg gebaut.(Bild: Martin A. Jöchl)

Weihnachten auf der Baustelle
Besonders brisant: Die Baustelle soll vorerst bis 20. Dezember laufen – danach Winterpause, Weiterbau im März. „Wir werden Weihnachten auf einer Baustelle feiern“, so die bittere Erkenntnis. Die Pfarre fordert daher eine Überprüfung der Radweg-Notwendigkeit, sichere Zugänge und transparente Kommunikation. Ob sich noch etwas ändert, ist fraglich. Kiesewetter selbst „sieht schwarz“.

Wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz
Bei der Stadt spricht man von einem „qualitätssteigernden Projekt und wichtigen Lückenschluss im Radwegenetz“. Laut Stadt bleibe „der Großteil der Stellplätze auf Seite der Kirche“ erhalten, zusätzlich entstünde ein barrierefreier Gehsteig. Zugänge zu Kirche und Kindergarten seien „durchgehend gewährleistet“ und auch eine provisorische Haltezone soll „Ende Dezember“ zurückkehren. Die Baustelle werde „so platzsparend wie möglich“ geführt und laufend kontrolliert. 

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