Die öffentlichen Toiletten im Zentrum werden bis 2027 saniert. Touristen und Einheimische sollen das indirekt mitfinanzieren. Dafür wird das Bezahlen künftig dort auch mit Karte gehen. Was hinter der Strategie steckt.
Wer schon einmal dringend aufs Klo musste, mit Kindern oder älteren Menschen unterwegs war, kennt die Panik, wenn sich einfach kein stilles Örtchen findet. Für Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl eine würdelose Situation.
Zu wenig Wertschöpfung durch Busgruppen
Nur bei einer Zielgruppe hört Dankls Mitgefühl in Sachen Darmentleerung auf. Nämlich wenn es um Tagestouristen geht. Ihretwegen ist „eh schon die Luft schlechter“, weil sie mit den Bussen kommen. Sie bringen zu wenig Wertschöpfung in die Stadt. Im schlimmsten Fall bringen sie auf ihren Streifzügen sogar ihre Jause mit, meint Dankl.
Schon jetzt kostet das Pinkeln in öffentlichen Toiletten in der Altstadt größtenteils 50 Cent für alle. Häufig werden die WCs von Tagestouristen benützt, doch auch Einheimische sind beim Einkaufsbummel darauf angewiesen. Bislang nimmt die Stadt 230.000 Euro pro Jahr durch die Toilettengebühr ein. Auf der anderen Seite stehen hohe Kosten für den Unterhalt, aber auch für Reparaturen wegen Vandalismus in allen öffentlichen Toiletten.
Bis 2027 werden die Altstadt-Toiletten saniert. Um das finanziell aufzufangen, sollen die WC-Anlagen am Hanuschplatz, in den Dombögen, am Mirabellplatz, in der Philharmonikergasse und am Neutor künftig einen Euro kosten – für Gäste wie Einheimische. Gebührenpflichtig wird laut Dankl zudem das WC am Reisebusterminal Nonntal, wo die Tagestouristen ankommen und abfahren.
Bargeldlos aufs Klo
Künftig können die Toilettenanlagen jedoch auch ohne Bargeld, also mit Karte bezahlt werden. Das sei laut Stadtverwaltung eine Erleichterung fürs Personal der Toiletten. In den stillen Örtchen müssen sie oft mit Touristen aus dem Ausland diskutieren, die kein Bargeld dabei haben.
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