Nach der Evakuierung eines rumänischen Grenzdorfes wegen eines russischen Drohnenangriffs im nahen Süden der Ukraine können rund 200 Dorfbewohner wieder ihre Häuser beziehen.
Bei dem Angriff in der Nacht auf Montag gerieten ein Flüssiggastanker im ukrainischen Donau-Hafen Ismajil in Brand. In der Folge wurden zwei Dörfer auf der anderen Seite der Donau evakuiert. Es waren die ersten Evakuierungen in Rumänien aufgrund des Kriegs in der Ukraine.
Gemäß einer Risikoanalyse und Informationen von ukrainischen Kollegen sei beschlossen worden, „die Evakuierungsanordnung für das Dorf Ceatalchioi aufzuheben“, erklärten Rettungsdienste am Dienstag.
Risiko in Plauru nach wie vor „hoch“
Die Evakuierungsanordnung für das zweite rumänische Dorf, Plauru, blieb laut den Rettungsdiensten am Dienstag vorerst bestehen. Ukrainische Einsatzkräfte seien immer noch dabei, das Feuer auf dem Schiff im ukrainischen Hafen Ismajil zu bekämpfen, erklärten die Rettungsdienste. Das Risiko in Plauru sei nach wie vor „hoch“. Fünfzehn Einwohner des Dorfes waren angewiesen worden, ihre Häuser zu verlassen.
Gefahr auch durch Trümmer abgeschossener Drohnen
Vor der Evakuierung hatten die Dorfbewohner über ihre Handys Warnmeldungen erhalten, in denen sie vor möglichen herunterfallenden Gegenständen nach dem Angriff gewarnt wurden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Bukarest wurde jedoch „kein unbefugtes Eindringen in den nationalen Luftraum“ Rumäniens festgestellt.
Zuvor war am vergangenen Freitag der russische Botschafter ins rumänische Außenministerium zitiert worden, nachdem mutmaßliche Drohnentrümmer von russischen Luftangriffen auf die Ukraine in Rumänien entdeckt worden waren. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 wurden wiederholt Drohnen im Luftraum des NATO-Mitgliedes Rumänien gesichtet und Fragmente abgestürzter Drohnen auf rumänischem Staatsgebiet gefunden.
In den vergangenen Wochen hatten neben Rumänien auch die NATO-Partner Polen und Estland das Eindringen von Drohnen oder Militärflugzeugen in ihren Luftraum gemeldet. Die EU sprach von einer russischen „Eskalation“. Auch an Flughäfen und Militäreinrichtungen in Deutschland und anderen EU-Ländern kommt es immer wieder zu Drohnenvorfällen, die Hintergründe sind unklar.
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