„Krone“-Autor Harald Petermichl fiebert in seiner neuesten Kolumne dem Start der Weltmeisterschaft 2026 entgegen. Für die sich das italienische Nationalteam bisher noch nicht qualifiziert hat. Das könnte die Elf von Gennaro Gattuso gegen Norwegen heute nachholen, was aber gar nicht einfach wird.
Zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen ist das Hauen und Stechen um die noch zu vergebenden Startplätze bei der WM 2026 gerade in vollem Gange. Denn während etwa Usbekistan, die Kapverden oder Jordanien sich schon längst mit der Herbergssuche für die Reise in die USA, nach Kanada oder nach Mexico befassen können, gibt es in Europa noch einiges zu klären und erst am Dienstagabend werden wir endgültig wissen, welche Nationalverbände ihre Teams ab sofort mehr oder weniger geschmacklos einkleiden können und welche erst noch eine lästige Playoff-Runde überstehen müssen. Jedenfalls gibt es eine gute Nachricht für die Freunde des italienischen Fußballs, denn die Squadra Azzurra hat es nach dem geradezu galaktischen 2:0-Sieg vom vergangenen Donnerstag gegen das Team der Republik Moldau in der eigenen Hand, das WM-Ticket direkt zu lösen.
So manches spricht dafür, denn das Team von Gennaro Gattuso darf heute Abend das letzte und alles entscheidende Match gegen Norwegen im heimischen Stadio Giuseppe Meazza bestreiten. So manches spricht allerdings auch dagegen, denn da der Quali-Modus bei Punktegleichheit nicht den direkten Vergleich, sondern die Tordifferenz aus allen Gruppenspielen heranzieht, müssten die Azzurri einen Sieg mit neun Toren Unterschied einfahren. Muss aber kein 9:0 sein, denn selbst wenn ein gut aufgelegter Erling Haaland sechs Mal für Norwegen treffen sollte, wäre man mit einem 15:6 ebenfalls ungefährdet bei der WM dabei. Und so wird das italienische Motivationsteam alles daransetzen, Spiele wie das 11:3 gegen Ägypten bei Olympia 1928 oder das 9:0 gegen die USA aus dem Jahr 1948 in das Mindset der Spieler zu kriegen, damit in der Kabine erst gar keine Zweifel an der Realisierbarkeit der Aufgabe aufkommen.
Und sollte es wider Erwarten doch nicht hinhauen, bliebe schließlich immer noch die Playoff-Runde. Daran hat man zwar von den letzten beiden Weltturnieren weniger gute Erinnerungen, weil Schweden und Nordmazedonien 2018 und 2022 zu übermächtig waren, aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Und bei völlig neu gemischten Karten könnte der pragmatische Minimalismus als verbürgte Kernkompetenz der Azzurri zum Tragen kommen. Wer erinnert sich nicht an die WM 1970 in Mexico, als das Team um Facchetti, Riva und Boninsegna in drei Vorrundenspielen exakt einen Treffer erzielte, damit Gruppensieger wurde und sich dann erst im Finale der ohnehin favorisierten Seleção um Carlos Alberto und Pelé geschlagen geben musste. Alora, non fatevi prendere dal panico!
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