Die Beethoven-Philharmonie unter der Leitung von Thomas Rösner war bei der Konzertreihe „Dornbirn Klassik“ zu Gast – und bot auch „heimisches“.
Eigentlich steht bei den Programmen der Beethoven Philharmonie mit Sitz in Baden bei Wien die Wiener Klassik im Mittelpunkt. Ihr Konzert am Donnerstagabend im Kulturhaus Dornbirn eröffneten sie jedoch mit einem Werk des 21. Jahrhunderts. Es war Richard Dünsers „Ricordanze“, ursprünglich für Klavierquartett geschrieben und im November 2021 in Bregenz uraufgeführt.
Die Ricordanze, also Erinnerungen, sind persönlicher Natur, durchsetzt mit einigen Annäherungen an Zitate von Komponisten, die dem in der Steiermark lebenden Vorarlberger wichtig sind. Es ist ein dicht gewobenes Werk mit ansprechendem Klangbild, das die Beethoven Philharmonie unter ihrem Gründer und Leiter Thomas Rösner sehr gut spielte.
Zwei Solisten im Mittelpunkt
Ein Klang, der der Beethoven Philharmonie unter dem etwas kühl wirkenden Thomas Rösner offenbar mehr liegt als Mozart und Beethoven, die folgten. Sicherlich sind die Musiker des Orchesters erstklassig, spielen sauber und lebendig, doch vielfach sind die Tempi verhetzt und der Ausdruck bleibt an der Oberfläche. Nach den Zugängen von Musikern des Originalklangs hat man da schon anderes im Ohr. So standen bei Mozarts „Sinfonia Concertante“ die beiden Solisten im Mittelpunkt. Der prominente Benjamin Schmid, Violine, mit lebhafter Mimik und Körpersprache, sein ehemaliger Schüler Ziyu He abgeklärt und stoisch. Musikalisch waren sie eines Sinnes und breiteten den Dialog der beiden schwesterlichen Instrumente wunderschön aus.
Vollends hatten sie das Publikum auf ihrer Seite mit ihrer brillanten Zugabe, der „Passacaglia“ von Johan Halvorsen auf ein Thema von Händel. Beethovens Vierte Sinfonie klingt zwar leichtgewichtig, ist aber gerade für die Holzbläser des Orchesters eine Steilvorlage. Diese, darunter der Wolfurter Wolfgang Lindenthal, spielten vorzüglich, aber alles wäre noch viel schöner gewesen, wenn Dirigent Thomas Rösner das Orchester nicht so vorangetrieben hätte. Auch die Zugabe, Mozarts Ouvertüre zur Oper „Die Hochzeit des Figaro“, wirbelte nur so vorbei, in diesem Falle passend.
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