In seiner neuesten Kolumne hat sich „Krone“-Autor Harald Petermichl mit den Olympischen Winterspielen, die nächstes Jahr in Mailand und Cortina über die Bühne gehen werden, genauer beschäftigt. Und hat dabei bemerkt, dass die Vorbereitungen gar nicht überall ganz glatt laufen.
Man schrieb das Jahr 1956, als Beppo Brem und Liesl Karlstadt im allerersten Werbespot des Deutschen Fernsehens zu sehen waren. Das angepriesene Produkt war ein aus Perborat und Silikat bestehendes Waschpulver, dem die Werbefachleute den prägnanten Namen „Persil“ gegeben hatten. Dies war aber nicht das einzige wichtige Ereignis des Jahres, denn abgesehen von der Einleitung der Entstalinisierung in der Sowjetunion oder dem Volksaufstand in Ungarn hatte selbstverständlich auch der Sport seine Schlagzeilen, etwa mit den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo. Vom 26. Jänner bis zum 5. Februar trafen sich dort 924 Athlet:innen aus 32 Nationen, um bei insgesamt 24 Entscheidungen möglichst viel Edelmetall zu ergattern.
In nicht mal mehr hundert Tagen wird sich dieses olympische Spektakel nach 70 Jahren wiederholen, angeblich – so die offizielle Benennung – in Cortina und Milano. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist, denn nachdem sich die Zahl der Entscheidungen mit 116 gegenüber 1956 fast verfünffacht hat, braucht es genügend Sportstätten und man hat diese in wohlklingenden Destinationen wie Bormio, Livigno, Predazzo und Tesero auch gefunden, ganz zu schweigen von der Arena di Verona, wo am 22. Februar das Feuer wieder erlöschen wird. Ein nachhaltiges Olympia sieht anders aus, denn allein schon, um von einem Austragungsort der Alpinwettbewerbe (Cortina) zum anderen (Bormio) zu kommen, sollte man im Winter mit dem Kraftwagen schon fünf Stunden einrechnen. Geändert hat sich übrigens auch die Altersuntergrenze für den Eiskunstlauf (17 Jahre) und so wird es nicht mehr vorkommen, dass, wie Marika Kilius es 1956 tat, Zwölfjährige übers olympische Eis rittbergern.
Die Meldungen von den unzähligen Baustellen klingen wie immer optimistisch; es könnte sein, dass bis zur Eröffnung sogar die Eissporthalle Palaltalia in Mailand fertig ist, auch wenn die Baukosten dafür mittlerweile von 180 auf über 300 Millionen Euro gestiegen sind. Leider ist nach wie vor eine wichtige Frage ungeklärt, denn in Cortina d’Ampezzo steht der tierärztliche Notdienst wegen eines olympiabedingten Abrisses und eines auslaufenden Mietvertrags für das Ausweichquartier vor dem Aus. Und das, obwohl die örtliche Gesundheitsbehörde das Ambulatorio Veterinario Cortina für die Versorgung der bei Olympia erforderlichen Polizei- und Rettungshunde vorgesehen hatte. Da knirscht es also noch ein wenig im olympischen Gebälk, aber dem Organisationskomitee um CEO Andrea Varnier wird sicher noch was einfallen. Wuff!
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