Ach, übrigens...

Nachbarschaftshilfe

Vorarlberg
02.11.2025 09:45

„Krone“-Autor Harald Petermichl hat sich in seiner neuesten Kolumne die österreichischen Kicker in der deutschen Bundesliga genau angeschaut. Die sind ja aktuell bei ihren Vereinen ganz stark unterwegs. Aber auch schon in der Vergangenheit wussten die rot-weiß-roten Kicker im Nachbarland zu überzeugen.

Schaut man sich die aktuellen Kader der deutschen Bundesligisten genauer an, stellt man fest, dass derzeit 27 Kicker aus Österreich ihr Gebäck in der BRD verdienen. Die meisten davon, nämlich vier, in Bremen, was möglicherweise damit zu tun hat, dass man dort in der Vergangenheit mit Andi Herzog und Bruno Pezzey ganz gute Erfahrungen gemacht hat. Die restlichen 23 verteilen sich einigermaßen gleichmäßig auf die anderen Clubs; lediglich in Leverkusen, Frankfurt, Stuttgart, Augsburg und beim HSV glaubt man, auf die Dienste von Spielern aus dem südlichen Nachbarland verzichten zu können. Na ja, man wird sehen, wie lange das gutgeht. Eigentlich könnte man aus diesem Potenzial ein durchaus schlagkräftiges Team formen und es wäre interessant zu sehen, wie sich dieses im deutschen Liga-Alltag behauptet, aber das bleibt leider ein Gedankenspiel.

Bei Gründung der Bundesliga war das noch deutlich anders, denn von den 324 „Lizenzspielern“, die sich 1963 für 1.200 DM Monatsgehalt in das Abenteuer Profiliga stürzten, hatten nur sechs keinen deutschen Pass. Darunter war mit Petar Radenkovic ein früher Entertainer der Liga und es gab auch bereits einen ersten Österreicher. Am Frankfurter Riederwald war man nämlich auf Wilhelm „Willy“ Huberts aufmerksam geworden, der bereits eine für damalige Verhältnisse ungewöhnliche Laufbahn hinter sich hatte, war er doch, aus dem steirischen Voitsberg kommend, über den GAK, die New York Hungarians und die AS Roma bei der Frankfurter Eintracht gelandet, für die er 227 Ligaspiele bestritt und wo man an den 2022 verstorbenen Edeltechniker immer noch allerbeste Erinnerungen hat.

Beim FC Bayern hat es etwas länger gedauert, aber 1968 wurden dann auch dort mit Gustl Starek und Peter Pumm die ersten Vertreter der Spezies homo austriacus verpflichtet. Lange vor Bundesligazeiten, 1908, stand bei den Münchnern übrigens schon Karl Pekarna aus Oberlaa zwischen den Pfosten. Dieser Name ist heute vielleicht nicht mehr allen geläufig, aber mit seinem Wechsel zu den Glasgow Rangers wurde er 1905 zum allerersten österreichischen „Legionär“ und gleichzeitig zum ersten Profi der hiesigen Fußballgeschichte. Jedenfalls steht fest, dass österreichische Kicker dem Ligabetrieb unserer nördlichen Nachbarn schon immer wichtige Impulse gegeben haben. Aktuell etwa Konrad Laimer, den die deutschen Medien gerade zu entdecken beginnen und sich ob seiner Bedeutung für den FC Bayern seit Wochen gar nicht mehr einzukriegen scheinen. Und sie haben natürlich auch recht damit.

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