Brisante Namen

Fall Epstein: Trump will Ermittlungen gegen Promis

Außenpolitik
14.11.2025 18:49

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat US-Präsident Donald Trump Ermittlungen gegen den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und andere Promis gefordert. Trump steht in der Affäre selbst unter Druck, nachgewiesen wurde ihm aber nie etwas.

Das Justizministerium und die Bundespolizei FBI sollten Epsteins Verbindungen zu dem Demokraten Clinton und „vielen anderen Leuten und Institutionen“ unter die Lupe nehmen, schrieb Trump am Freitag in Online-Netzwerken.

Ex-US-Präsident Bill Clinton
Ex-US-Präsident Bill Clinton(Bild: AP)

„Weich und dumm“
Als Beispiele nannte Trump Ex-Finanzminister Larry Summers, den Investor und Unternehmer Reid Hoffman sowie die US-Großbank JP Morgan Chase. Zuvor hatte der republikanische Präsident den oppositionellen Demokraten vorgeworfen, sie täten angesichts „ihrer schwindenden Macht alles, den Epstein-Schwindel schon wieder voranzutreiben“. Republikanische Parlamentarier, die die Bemühungen der Demokraten um eine Veröffentlichung der Epstein-Akten unterstützen, schmähte Trump als „weich und dumm“.

Der verurteilte US-Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Trump bestreitet engere Beziehungen zu Epstein.

Demokratische Kongressabgeordnete veröffentlichten am Mittwoch allerdings mehrere E-Mails, in denen Epstein andeutet, Trump sei über den Missbrauch minderjähriger Frauen im Bilde gewesen. „Natürlich wusste er von den Mädchen“, schrieb Epstein demnach im Jänner 2019 in einer Mail über Trump.

Eine Demonstrantin hält ein Plakat, auf dem Epstein und Trump abgebildet sind.
Eine Demonstrantin hält ein Plakat, auf dem Epstein und Trump abgebildet sind.(Bild: AFP/LESLEY MARTIN)

„Epstein war ein Demokrat“
Zudem könnte das Repräsentantenhaus bereits in der kommenden Woche einen parteiübergreifenden Antrag verabschieden, um das Justizministerium zur Veröffentlichung der restlichen Epstein-Akten zu veranlassen. Konkrete Folgen hätte dies aber voraussichtlich nicht. Dem Antrag müsste auch der Senat zustimmen, in dem Trumps Republikaner die Mehrheit haben. Anschließend würde das Gesetz Trump zur Unterzeichnung vorgelegt.

Worum geht es?

  • Der einflussreiche US-Multimillionär Epstein hatte über viele Jahre einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen.
  • Dabei verging er sich auch selbst an seinen Opfern. Nach seiner Festnahme und Verurteilung als Straftäter soll sich der Finanzier aus New York 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle das Leben genommen haben.
  • Sein plötzlicher Tod und seine breiten Kontakte in die amerikanische High Society lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus.
  • Zu dem Fallkomplex gibt es umfangreiche Akten, aus denen bisher nur Auszüge bekannt sind.

Der Präsident lehnte den Vorstoß erneut ab. „Epstein war ein Demokrat und er ist das Problem der Demokraten, nicht das der Republikaner“, schrieb er. „Verschwendet Eure Zeit nicht mit Trump. Ich muss ein Land regieren.“

Der heutige Präsident war in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie vor der Präsidentschaftswahl versprochen Licht in den Skandal gebracht hatte. Einige von Trumps Republikanern veröffentlichten zuletzt mehr als 20.000 Dokumente aus dem Epstein-Nachlass. Ein Fehlverhalten in der Affäre konnte Trump allerdings nie nachgewiesen werden.

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