Während Familien in ganz Österreich händeringend nach ganztägigen Betreuungsplätzen suchen, gehen Salzburg und Kärnten beim Ausbau sogar einen Schritt zurück. Beide Länder haben Ganztagsplätze in Krippen und Kindergärten ab- statt ausgebaut. Die Grünen starten eine Protestkampagne mit betroffenen Eltern.
Im Vorjahr gab es in Salzburg für Kleinkinder von 0 bis 2 Jahren noch für rund 43 von 100 Kindern einen Ganztagsplatz – im letzten Kindergartenjahr sind es nur noch 40 von 100. Bei den Kindergartenkindern (3 bis 5 Jahre) sinkt die Zahl von 51 auf nur noch knapp 48 von 100 Kindern, die ganztags betreut werden können.
Und auch in Kärnten müssen mehr Mütter und Väter frühzeitig den Arbeitsplatz verlassen, um nach Hause zu hetzen. Bei den Jüngsten hatten 2023/24 noch 72 von 100 einen Ganztagsplatz – ein Jahr später waren es nur noch etwa 69 von 100. Bei den Kindergartenkindern ist die Lage besonders hart: Nur jedes vierte Kind bekommt einen Ganztagsplatz. Das geht aus Zahlen der Kindertagesheimstatistik hervor.
Die grüne Vize-Klubobfrau, Alma Zadić, und Familiensprecherin Barbara Neßler kritisieren diese Entwicklung. „Ausgerechnet im roten Kärnten schaut die SPÖ tatenlos zu, wie Eltern im Dreieck springen, um alles unter einen Hut zu bekommen“, so Zadić. Neßler bezeichnet den Abbau als „völlig absurd und inakzeptabel. Es braucht endlich mehr Plätze, nicht weniger.“
Druck auf Landeshauptleute von unten
Die Grünen starten eine Kampagne, mit der Eltern sich bei „ihren Landeshauptleuten“ beschweren können. Hunderte Eltern und Unterstützer hätten bereits bei der Aktion „Schreib deinem Landeshauptmann, deiner Landeshauptfrau“ mitgemacht und die Forderungen nach besserer Kinderbetreuung direkt an die Landespolitik geschickt.
„Mit jeder Nachricht wächst der Druck. Die Verantwortlichen in den Ländern müssen endlich in die Gänge kommen, das vorhandene Geld abholen und Kindergartenplätze ausbauen, statt sie abzubauen“, verlangen die Grünen.
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