Gustav Klimt kommt nicht aus dedn Schlagzeilen. Nach dem Kunst-Krimi um den Prinzen aus Ghana zieht nun ein Damen-Porträt alle Aufmerksamkeit auf sich. Klimts Gemälde „Elisabeth von Bachofen-Echt“ wird am Dienstag im Auktionshaus Sotheby’s in New York versteigert. Ein neuer Weltrekord bahnt sich an.
Hochspannung auf dem internationalen Kunstmarkt. Und im New Yorker Auktionshaus Sotheby’s, das übersiedelt ist und mit einer spektakulären Auktion im Neubau des Architekten Marcel Breuer an New Yorks Museumsmeile startet.
Das Highlight der Versteigerung: das Bild „Elisabeth von Bachofen-Echt“, ein Meisterwerk unseres Gustav Klimt aus Wiener jüdischem Besitz, das 1985 vom New Yorker Kosmetik-Industriellen Leonard A. Lauder angekauft wurde.
New Yorks Kunstmarkt erwartet Ende der Krise
Nach Lauders Tod heuer im Juni wurde es auf 150 Millionen Dollar (129 Mio. €) geschätzt. Jetzt kommt es unter den Hammer. Man erwartet einen Rekordpreis. Und damit ein Ende der „Art Market Malaise“, also der Kunstmarktflaute – wie US-Kommentare schreiben.
Von einem neuen Rekordpreis spricht auch Prof. Dr. Tobias G. Natter, Österreichs prominenter Klimt- und Schiele-Experte: „Ein ungewöhnliches Werk“, urteilt er, „Klimt verbindet da Leichtigkeit und Schönheit mit Eleganz und dem Zauber jugendlicher Frische. Das Bild wirkt exotisch, weil er um Elisabeth – im modischen Humpelrock mit gestickter Seidenstola – fantastische chinesische Motive anordnet. Ein Schlüsselwerk zwischen Jugendstil und Japan-Mode.“
Dabei hatte Klimt mit dem Auftrag seit 1914 alle Mühe. Wie Elisabeth, Tochter des Industriellenpaares August und Szerena Lederer, Klimts wichtigsten Mäzenen, sich erinnert: „Onkel Klimt schimpfte und fluchte, warf wiederholt den Bleistift weg und fand, dass man überhaupt niemals Leute malen soll, die einem zu nahe stehen. Dann kam Mama und es entbrannte ein Streit über Stellung, Toilette etc.“
Dass Elisabeth, die 1921 den NS-nahen Wolfgang Freiherrn von Bachofen-Echt geheiratet hatte, Klimt stets Onkel nannte, war im Jahr 1940 ihr großes Glück. Ihre jüdische Mutter erwirkte bei der „Reichsstelle für Sippenforschung“, dass Elisabeth als Tochter des „deutschblütigen“ Klimt anerkannt wurde.
Mit der Versteigerung kommt es nun zu einem späten Wettbewerb zwischen den Lauder-Brüdern: Ronald kaufte 2006 Klimts goldene „Adele Bloch-Bauer I“, eine Restitution aus dem Wiener Belvedere, für seine Neue Galerie, um den Rekordpreis von 135 Millionen, Leonards Bild könnte nun einen neuen Rekordpreis über 150 Millionen erzielen.
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