Auch wenn Krieg ist – die Kunst gibt nicht auf. Das Linzer Kunstmuseum Lentos wird erstmals Teil der internationalen „Kyiv Biennale“, man präsentiert aktuelle Positionen von Kunstschaffenden, die meisten kommen aus der Ukraine. Unter der Klammer „Vertical Horizon“ werden Machtstrukturen auf dem Planeten Erde hinterfragt.
Alles begann noch vor dem Krieg in der Ukraine: Die „Kyiv Biennale“ wurde bereits im Jahr 2015 gegründet. Sie war damals eine Antwort auf die Maidan-Revolution von 2014 und die darauffolgende Annexion der Krim durch Russland.
Ziel war es, ein Forum für zeitgenössische Kunst zu schaffen, das sich mit den politischen, sozialen und kulturellen Umbrüchen in der Ukraine und in ganz Osteuropa auseinandersetzt.
Linz solidarisiert sich mit Kyiv
Heute findet die Biennale nicht nur in Kyiv, sondern auch in Städten wie Berlin, Wien oder Warschau statt. Erstmals ist auch Linz ein Schauplatz, was die Politik ausdrücklich begrüßt: „Linz ist Friedensstadt. Solche Kooperationen stärken nicht nur die kulturelle Sichtbarkeit, sondern auch das gemeinsame Bewusstsein für globale und gesellschaftliche Zusammenhänge“, betont Bürgermeister Dietmar Prammer, als er die Ausstellung besuchte.
Die Kunst erklärt dem Krieg den Frieden
Unter der Klammer „Vertical Horizon“ (bis 6. Jänner) sind im Kunstmuseum Lentos auf Initiative des Vereins tranzit.at neun Positionen zu sehen. Die Kunstschaffenden kommen fast alle aus der Ukraine, viele von ihnen leben zurzeit in anderen Ländern.
In den Objekten, Installationen und Gemälden geht es um Landschaft, um Vegetation, Rituale für den Frieden oder um den Himmel über einem Kriegsgebiet.
Die Arbeiten zeigen auch auf, dass es in der Ukraine fast unmöglich ist, sich gefahrlos – und damit frei – in der Landschaft zu bewegen. Man hält Rituale des Widerstands fest, probt sehr märchenhaft den Frieden oder man zeigt, wie dunkel der Himmel über einer Stadt in Kriegszeiten sein kann. Sehenswert!