Nach drei Jahren im Amt wird Alexander Wrabetz am nächsten Samstag bei der Hauptversammlung in Hütteldorf bis 2029 als Rapid-Präsident wiedergewählt: „Wir wollen in den nächsten vier Jahren einen Meistertitel. Das sind wir dem Verein schuldig.“
„Krone“: Herr Wrabetz, vor drei Jahren erhielten Sie und Ihr Team 87,7 Prozent der Stimmen, es gibt erneut keinen Gegenkandidaten – wann ist es ein gutes Ergebnis?
Alexander Wrabetz: Wenn es in der Größenordnung bliebe, wäre ich sehr zufrieden.
Was würden Sie bislang als Erfolg verbuchen?
Damals herrschte im Verein große Unruhe, wurde viel gestritten. Unser Anspruch war es, den Verein zu einen. Das ist uns gelungen. Wir sind im Präsidium mit unterschiedlichen Charakteren breit und gut aufgestellt, die neue Geschäftsführung hat sich eingespielt, harmoniert. Rapid ist attraktiv, die Mitgliederanzahl ist von 16.700 auf über 25.000 gestiegen, im heurigen Jahr haben wir fast 500.000 Stadionbesucher. Und wir stehen wirtschaftlich gut da.
Der Umsatz wurde mittlerweile von 30 auf 60 Millionen Euro verdoppelt.
Das hatte ich vor drei Jahren als Ziel ausgegeben, da wurde ich gewarnt, dass mich die Wahrheit einholen wird. Es war doch nicht so unrealistisch.
Was sagt Ihnen die Zahlen-Kombination 5-4-4?
(überlegt) Da müssen Sie mir helfen.
Es waren Rapids Tabellenplatzierungen in ihrer Ära.
Wir haben uns dem Motto „Alles für den Sport“ verschrieben. Unser Ziel waren die Top 3 – ganz klar, das haben wir nicht erreicht. Auch die verlorenen Cupfinale schmerzen.
Was blieb auf der sportlichen Habenseite hängen?
Es gab viele Gänsehaut-Momente, etwa unsere europäischen Nächte. Wir haben uns international Respekt erarbeitet. Aber auch der Einstieg in den Frauen-Fußball, als die Spielerinnen mit dem Meisterteller vor dem Block West gefeiert wurden.
Was haben Sie in den letzten drei Jahren gelernt?
Dass ich mich nie rühmen kann, Rapid in ruhigere Gewässer geführt zu haben. Das ist immer eine Momentaufnahme. Das Unwetter kann am nächsten Tag folgen. Wie etwa nach unseren Derbysiegen.
Mit Ex-Trainer Robert Klauß und dem Ex-Geschäftsführer Marcus Knipping sind zwei Personalentscheidungen nicht nachhaltig aufgegangen - wie überzeugt sind Sie von Trainer Peter Stöger?
Zu 100 Prozent, er genießt unser volles Vertrauen. Es gab auch nach den fünf Niederlagen keine Diskussion. Es lässt ihn natürlich auch nicht kalt, wenn es nicht läuft. Aber er hat eine gewisse Ruhe, die Erfahrung – sein undogmatischer Zugang, Dinge zu ändern, ist für unsere Entwicklung richtig und wichtig.
Was motiviert Sie jetzt, weitere vier Jahre das zeitintensive Ehrenamt auszuüben?
Es ist eine Ehre, eine riesige Freude, ich stelle mich der Verantwortung. Wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen. Wir wollen nicht nur den Verein stabilisieren, sondern nachhaltig Erfolg möglich machen. Wir haben das Ziel der Ziele noch nicht erreicht.
Also einen Meistertitel?
Auch wenn man mich davor wieder warnen wird, ja, natürlich: Wir wollen in den nächsten vier Jahren einen Meistertitel. Das sind wir dem Verein schuldig.
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