Offener Brief

Künstler mahnen vor steigendem Antisemitismus

Kultur
07.11.2025 15:04

Anfang November 1938 kam es in ganz Österreich und Deutschland zu vom NS-Regime organisierten, landesweiten Gewaltakten gegen jüdische Menschen. Im Gedenken daran meldeten sich nun namhafte heimische Kunstschaffende mit einem offenen Brief zu Wort.

Das offizielle Österreich hat am Freitag der Opfer der Novemberpogrome gegen die jüdische Gemeinde vor 87 Jahren gedacht. Und auch namhafte Kulturschaffende haben sich anlässlich dieses Gedenkens zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief machten etwa Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die Schauspieler Cornelius Obonya und Katharina Stemberger sowie die Autoren Doron Rabinovici und Julya Rabinowich, auf die aktuell steigende Zahl an antisemitischen Vorfällen aufmerksam.

„In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten waren es Appelle an die Zivilcourage, die uns wach halten sollten. Sie haben ihre Wirkung offensichtlich verfehlt: Was wir sehen, ist eine ständige Grenzverschiebung des Sagbaren, und antisemitische Übergriffe, Beleidigungen und Gewalttaten sind an der Tagesordnung“, heißt es darin. Es gehe nicht darum, „zur Situation im Nahen Osten das Falsche oder Richtige zu sagen. Worum es geht, wofür uns in erster Linie Verantwortung zukommt, sind die Zustände in unserer Gesellschaft.“ Weiters warben sie für den „Light of Hope“ der jüdischen Jugend Wien am 10. November am Karmeliterplatz.

Systematische Gewalt
In der Nacht von 9. auf 10. November 1938 waren im gesamten „Deutschen Reich“ systematisch Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte geplündert und Jüdinnen und Juden misshandelt worden. Allein in Österreich wurden damals mindestens 30 Juden getötet, 7.800 verhaftet und aus Wien rund 4.000 sofort ins Konzentrationslager Dachau deportiert.

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