Defekt in Kaprun

So geht es nach dem Kraftwerks-Ausfall weiter

Salzburg
07.11.2025 07:00

Aufgrund eines defekten Generators kann das neu eröffnete Kraftwerk Limberg III in Kaprun mehrere Monate keinen Strom erzeugen. Für die Kunden soll das keine Auswirkungen haben. Aber: Die Reparaturen werden jedenfalls sehr aufwändig und kostspielig.

Erst im September ging das Pumpspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun ans Netz. Jetzt ist es mit der Stromproduktion schon wieder vorbei. Aufgrund eines Isolationsfehlers beim Generator fällt das 480-Megawatt-Kraftwerk monatelang aus. Was genau passiert ist, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Es habe einen Kurzschluss im Generator gegeben, heißt es vom Verbund auf „Krone“-Anfrage.

Unabhängig von diesem Ausfall gibt es auch beim Kraftwerk Kaprun-Oberstufe einen Defekt im Einspeisetransformator. Auch bei diesem 160-Megawatt-Pumpspeicherkraftwerk werden die Reparaturen Monate dauern. Der Verbund versichert jedoch: „Die Defekte haben weder Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit, noch auf die Netzstabilität, noch auf die Strompreise.“ Das bestätigte auch E-Control-Vorstand Alfons Haber.

Auch beim Kraftwerk Kaprun-Oberstufe gab es einen Defekt, auch dort werden die Reparaturarbeiten ...
Auch beim Kraftwerk Kaprun-Oberstufe gab es einen Defekt, auch dort werden die Reparaturarbeiten Monate in Anspruch nehmen.(Bild: EXPA/ JFK)

„Von den insgesamt rund 4800 Megawatt an Pumpspeicher-Kapazitäten in Österreich sind noch immer mehr als 4000 Megawatt verfügbar“, sagte er. Auch eine Meldepflicht gegenüber Energiebehörden in den Nachbarländern bestehe „bei dieser Größenordnung“ noch nicht.

Auf den Strompreis werde der Ausfall von Limberg III „keine oder nur eine marginale“ Auswirkung haben und auch nicht auf die Redispatchkosten. Das sind die Kosten, die entstehen, wenn der Übertragungsnetzbetreiber (zum Beispiel die APG) Kraftwerke außerhalb ihres Marktplans anweist, ihre Einspeisung zu erhöhen oder zu verringern, um Netzengpässe zu beseitigen.

Für den Verbund wird es sehr wohl Auswirkungen haben, vor allem finanzieller Natur. Die genaue Schadenshöhe ist aber noch nicht bekannt. Die Reparaturen werden jedenfalls sehr aufwändig. „Es müssen hunderte Tonnen bewegt werden, um zur Schadensstelle vorzudringen“, erklärt ein Verbund-Sprecher. Der Bau von Limberg III kostete den Verbund 525 Millionen Euro.

Die Kraftwerksgruppe Kaprun besteht aus vier Kraftwerken mit einer Erzeugungsleistung von insgesamt 1380 Megawatt und einer Pumpspeicherleistung von 1120 Megawatt. Limberg II mit 480 Megawatt und das reine Speicherkraftwerk Hauptstufe mit 260 Megawatt sind vom Ausfall nicht betroffen und stehen zur Verfügung. Rund 57 Prozent der Pumpspeicherleistung in Kaprun fallen durch die Defekte aus.

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