Forscher alarmiert
Weitere Massentötungen im Sudan wahrscheinlich
Satellitenbilder aus dem Sudan weisen auf Massengräber nahe einer Großstadt hin, die die RSF-Miliz erobert hat. Das teilte ein US-Forschungsteam der Universität Yale mit. Man habe entsprechende Erdbewegungen festgestellt. Auch von weiteren Massentötungen sei auszugehen.
Aus den Aufnahmen ergäben sich Beweise, die mit „Aktivitäten zur Leichenbeseitigung“ in Verbindung stünden, teilte das Humanitarian Research Lab (HRL) mit. Demnach wurden „meterlange Gräben“ sichtbar, gleichzeitig verschwanden nahe einer Moschee, der früheren Kinderklinik der Stadt Al-Fashir und an weiteren Orten angehäufte Gegenstände, die wie Leichen aussehen. Rund um die frühere Kinderklinik gebe es derzeit wahrscheinlich auch weitere Massentötungen. „Wir sehen eine Reihe von Menschen, die an Tag eins vor einer RSF-Haftanstalt stehen, die früher ein Kinderkrankenhaus war. An Tag zwei sehen wir nun einen Haufen in der Ecke, der in Farbe und Länge mit den Personen übereinstimmt, die am Vortag in einer Reihe dort standen“, sagte Nathaniel Raymond von HRL.
Vor der Einnahme der Stadt durch die RSF-Miliz hatte das Forschungsteam laut eigenen Angaben nur einzelne Begräbnisse festgestellt, die mit örtlichen Traditionen übereinstimmten. Nun seien bereits mindestens 34 Objekte festgestellt worden, bei denen es sich um Leichen handeln könnte. In dem Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, wird aber von deutlich mehr Tötungen ausgegangen.
Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler berichten zudem von Vergewaltigungen, Angriffen auf humanitäre Helferinnen und Helfer, Plünderungen, Entführungen und Zwangsumsiedelungen.
Seit April 2023 kämpfen im Sudan die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die Miliz Rapid Support Forces (RSF) seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo gegeneinander. Am 26. Oktober nahm die RSF-Miliz Al-Fashir ein, damit kontrolliert sie nun alle fünf größeren Städte in der Region Darfur.









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