Tötete seine Patienten
Diese Strafe bekommt Deutschlands Horror-Pfleger
Das Aachener Landgericht hat am Mittwoch einen Krankenpfleger wegen zehnfachen Mordes und 27-fachen Mordversuchs zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Mann Patienten auf einer Palliativstation tödliche Injektionen verabreicht. Dabei wurde auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt - damit ist eine Freilassung nach 15 Jahren in der Regel ausgeschlossen.
Ursprünglich war der Pfleger wegen neun Morden und 34 Versuchen angeklagt, das Gericht sah nun eine weitere Tat als vollendete Tötung an. Der Mann hatte die Taten zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 in einer Klinik in Würselen bei Aachen begangen. Demnach verabreichte er schwer kranken Patienten eigenmächtig sedierende Medikamente, teils in Kombination mit Schmerzmitteln.
Der Angeklagte bestritt die Taten
Motiv war laut Anklage, dass er die Patienten ruhigstellen wollte, um während seiner Nachtschichten möglichst wenig Arbeit zu haben. Der 44-jährige Deutsche hatte die Vorwürfe bestritten. Er habe keine Medikamente mit dem Ziel verabreicht, Leben zu verkürzen, hatte er in dem seit März laufenden Prozess gesagt. Seine Verteidiger hatten einen Freispruch gefordert.
Möglicherweise hat der Pfleger noch mehr Taten begangen. Die Ermittler prüfen derzeit eine Reihe weiterer Verdachtsfälle aus seinen früheren Berufsjahren. Die Aachener Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, dass sie wahrscheinlich eine weitere Anklage gegen den Mann erheben wird. Der Staatsanwalt ging nach Ende der Beweisaufnahme in seinem Plädoyer von 13 vollendeten Morden aus.
Als bisher größte Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte gilt ein Fall aus Niedersachsen: Der Ex-Pfleger Niels Högel wurde 2019 wegen 85 Morden zu lebenslanger Haft verurteilt. Sein Motiv für die Taten blieb unklar.
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