Laut UN-Bericht:

Russische Drohnen jagen gezielt Zivilisten

Ausland
28.10.2025 07:34

Russland jagt in der Ukraine nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen gezielt Zivilisten in der Nähe der Frontlinie mit Drohnen. Ziel sei es, die Menschen zu vertreiben, heißt es in dem Bericht der Unabhängigen Internationalen Untersuchungskommission für die Ukraine.

Demnach werden Zivilisten von Drohnen verfolgt und manchmal bei der Suche nach Schutz mit Brandbomben oder Sprengstoff angegriffen. Das sei „Teil einer koordinierten Strategie“, heißt es in dem Bericht, der auf der Befragung von 226 Personen und der Sichtung Hunderter verifizierter Videos fußt.

Neben Raketen schlagen auch immer wieder Kamikazedrohnen in ukrainischen Wohngebieten ein.
Neben Raketen schlagen auch immer wieder Kamikazedrohnen in ukrainischen Wohngebieten ein.(Bild: AFP/TETIANA DZHAFAROVA)

Unter diesen findet sich auch der Fall einer Frau aus Cherson, die im August 2024 von einer Drohne verfolgt wurde, als sie ihr Auto parkte. Sie sucht in ihrer Garage Schutz und wurde dort angegriffen und verletzt. Noch am selben Tag seien zwei weitere Drohnen eingetroffen und hätten ihr Haus getroffen, das sie daraufhin verlassen habe.

„Drohnenpiloten handeln mit Absicht“
„Es kann keinen Zweifel daran geben, dass diese Drohnenpiloten mit Absicht handeln“, sagte der Vorsitzende der Untersuchungskommission, Erik Mose, der Nachrichtenagentur Reuters. „Sie verfolgen wirklich Menschen, sei es in ihren Gärten, zu Hause oder auf der Straße.“ Die Drohnenangriffe hätten zu einem starken Bevölkerungsrückgang in einigen Gebieten geführt. Auch Feuerwehrleute, Sanitäter und andere Ersthelfer gehörten zu den „Gejagten“.

Russland bestreitet, in der Ukraine Zivilisten ins Visier zu nehmen, obwohl seine Streitkräfte seit Beginn der Invasion vor dreieinhalb Jahren Tausende von ihnen getötet haben.

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