Neue Vorgaben für Geldtransfers sorgen laut der Arbeiterkammer Wien für „Verunsicherung und Verwirrung“ bei Bankkunden. Das liege an den neuen Regeln im Zuge der eingeführten Echtzeitüberweisungen. Die Banken müssten „mehr aufklären“ heißt es.
Seit dem 9. Oktober müssen Banken Echtzeitüberweisungen innerhalb des Euroraums verpflichtend anbieten. Das ist eine Banküberweisung, bei der das Geld sofort ankommt – also in Sekunden, rund um die Uhr, auch am Wochenende oder an Feiertagen.
Im Zuge der Einführung gibt es neue Regeln, um Fehlüberweisungen oder auch Betrugsfällen vorzubeugen: Als Sicherheitsvorkehrung prüfen die Kreditinstitute vor der Durchführung der Überweisung, ob die IBAN und der Empfängername auch zusammenpassen.
Dabei gilt ein spezielles Ampelsystem:
Diese seit gut zwei Wochen geltenden neuen Regeln würden aber nun unter Bankkunden „Verunsicherung und Verwirrung“ stiften, wie Gabriele Zgubic-Engleder, Leiterin der Abteilung Konsumentenschutz bei der Arbeiterkammer Wien, am Freitag im Ö1-„Morgenjournal“ erklärt.
Die ausgegebenen Meldungen sind für Konsumenten neu. Diese können unter anderem wie folgt aussehen:
Hilfsorganisationen besorgt
Zgubic-Engleder zufolge seien die neuen Vorgaben aber grundsätzlich zu begrüßen. Sie sieht aber die Banken in der Pflicht – diese müssten „mehr aufklären, mehr informieren“. Verbrauchern rät sie, bei einer Warnung alle Daten zu überprüfen und gegebenenfalls beim Empfänger anzurufen. Unternehmen, wie zum Beispiel Handwerksbetriebe, sollten überprüfen, ob ihr Name auf der Rechnung mit dem bei der Bank hinterlegten Kontonamen übereinstimme.
Mitte der Woche hatten sich auch Hilfsorganisationen besorgt gezeigt, dass die neuen Regeln gemeinnützige Organisationen „in den entscheidenden Spendenmonaten vor Weihnachten“ treffen könnten. Probleme gebe es vor allem bei Organisationen mit langen Namen, mit Umlauten im Namen oder dort, wo der Organisationsname in einer anderen Sprache dargestellt wird, erklärte Ruth Williams vom Fundraising Verband Austria ebenfalls im Ö1-„Morgenjournal“.
Banken-Sprecher sieht nur „minimale Anlaufschwierigkeiten“
Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung bei der Wirtschaftskammer, spricht auf Ö1 von „minimalen Anlaufschwierigkeiten“. Es werde „laufend daran gearbeitet und nachjustiert“. Auch seitens Raiffeisen Niederösterreich-Wien gibt es wenig Nachfragen von Privatkunden – „nur vereinzelte Fälle“. Lediglich bei Firmenkunden, die für die Nutzung der Echtzeitüberweisung einen speziellen Kommunikationsstandard brauchen, könne es bei Empfängern, deren Kreditinstitute diesen noch nicht verwenden, zu Einschränkungen kommen.
Ähnlich äußerte sich auch die Finanzmarktaufsicht. Man beobachte „keine signifikanten Schwierigkeiten“. Bisher seien keine Beschwerden eingelangt, was man bei der Aufsichtsbehörde dahingehend interpretiert, „dass etwaige Probleme zwischen Bank und Kund:innen einvernehmlich gelöst werden“ konnten.
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