Sie wurde während ihres Praktikums massiv sexuell belästigt, etwa verbal bedrängt, körperlich angegriffen und eingeschüchtert. Als sich die junge Frau wehrte, wurde sie gefeuert. Sie bekam 1000 Euro Schadenersatzzahlung. Laut AK Oberösterreich sind solche Strafen viel zu niedrig angesetzt, um nachhaltige Verhaltensänderungen zu erzielen.
Trotz hoher Betroffenenzahlen fallen die rechtlichen Konsequenzen bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz viel zu milde aus, so die Arbeiterkammer Oberösterreich und fordert eine deutliche Anhebung des Mindestschadenersatzes.
Und illustriert dies mit dem Fall der Praktikantin: Die junge Frau wurde massiv sexuell belästigt, etwa verbal bedrängt, körperlich angegriffen und eingeschüchtert. Als sie sich wehrte und das Gespräch mit der Geschäftsführung suchte, wurde das Praktikum vom Arbeitgeber vorzeitig fristlos beendet.
Sexuelle Belästigung ist eine massive Grenzüberschreitung, die viele Betroffene traumatisiert zurücklässt. Eine Schadenersatzzahlung von 1000 Euro wird der Schwere dieser Delikte weder gerecht noch wirkt sie abschreckend genug, um Übergriffe verhindern zu können.
AK-Präsident Andreas Stangl
Bild: APA/TEAM FOTOKERSCHI/WERNER KERSCHBAUMMAYR
Belästigung gibt es immer noch mehr als genug
Anstarren, mustern oder in den Ausschnitt starren: Der Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt, dass 23 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen derart übergriffiges Verhalten schon erlebt haben. 13 Prozent berichten von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
Nur knapp jede zweite Frau bekommt Hilfe vom Chef
46 Prozent jener Frauen, die eine Belästigung melden, erhalten Unterstützung im Betrieb durch Führungskräfte. Außerhalb des Betriebes ist die Arbeiterkammer mit Abstand die wichtigste Anlaufstelle, das gaben 56 Prozent der Frauen an.
Insgesamt hat die AK OÖ 2024 rund 141.000 Euro Nachzahlungen für diskriminierte Mitglieder erkämpft, das sind pro Fall rund 3800 Euro. 59 Prozent der Frauen sehen zudem die AK mit deutlichem Abstand zu anderen Institutionen als engagierteste Kraft im Einsatz für Gleichstellung.
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