Im kommenden Jahr blühen den Österreichern deutlich höhere Gasrechnungen: Die Netzkosten steigen 2026 im Schnitt um 18,2 Prozent – in einem Bundesland sogar um 35 Prozent. Dafür gibt es bei den Gebühren für das Stromnetz nur einen leichten Anstieg: im Schnitt um 1,1 Prozent.
Die für Energie zuständige Regulierungsbehörde E-Control legt jedes Jahr fest, wie viel die Netzbetreiber pro Kilowattstunde (kWh) verrechnen dürfen. Die genauen Entgelte sind je nach Netzbetreiber unterschiedlich hoch und können sich bis zur Kundmachung noch leicht ändern. Die endgültigen Verordnungen werden in der Regel im Dezember veröffentlicht und treten mit 1. Jänner in Kraft.
Bis zu 142 Euro mehr im Jahr für Gas
Am stärksten steigen die Kosten für die Nutzung des Gasnetzes in Kärnten. Umgerechnet auf einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem jährlichen Gasverbrauch von 15.000 kWh bedeutet das Plus von 35 Prozent Mehrkosten für die Kärntner von rund 142 Euro im Jahr. In Niederösterreich steigen die Gasnetzentgelte um 30 in der Steiermark um knapp 28 und im Burgenland um 25 Prozent. Am wenigsten stark steigen die Gebühren in Oberösterreich, nämlich um lediglich 6,5 Prozent.
Österreicher verbrauchen weniger
Bei Gas sanken die verbrauchten Mengen weiter, weshalb die Netzkosten auf weniger Kilowattstunden aufgeteilt werden müssen. Der Ausstieg aus Gas und die aufgrund der Klimaerwärmung höheren Temperaturen im Winter werden auch in den kommenden Jahren zu sinkenden Gasverbräuchen führen, prognostizierte Urbantschitsch. Die Gasnetzentgelte steigen aber auch, weil Österreich seit dem russischen Krieg gegen die Ukraine kein Gastransitland mehr ist und nun sozusagen auf den Kosten der Pipelines sitzen bleibt.
Größtes Plus auf der Stromrechnung im Burgenland
Bei Strom sinken die Netzentgelte 2026 voraussichtlich in Vorarlberg, Kärnten, Wien und in der Steiermark leicht und in Salzburg mit rund 9 Prozent deutlich. Am stärksten steigen sie in Niederösterreich mit 6,9 Prozent, in Tirol mit 11,2 Prozent und im Burgenland mit 16,1 Prozent.
E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch nannte zwei Gründe, warum die Stromnetzgebühren 2026 nicht weiter steigen. Einerseits haben die Österreicher weniger Strom gespart, wodurch sich der Verbrauch stabilisiert hat. Andererseits hätten zusätzliche Erlöse die Kosten gedämpft.
Neuer „Sommer-Sonnentarif“
Während bei Gas ein Rückbau des Netzes ansteht, wird bei Strom im Zuge der Energiewende massiv in das Netz investiert. Um Stromverbrauch und Stromerzeugung besser aneinander anzugleichen, führt die E-Control einen neuen „Sommer-Sonnentarif“ ein. Mit einem Rabatt von 20 Prozent auf die Netzentgelte soll netzdienliches Verhalten belohnt werden und der Netzausbaubedarf so etwas verringert werden.
Energiepreise treiben Inflation an
Mit 1. Jänner 2025 waren bei Strom die Netzentgelte für Haushalte im Schnitt um 23,1 Prozent gestiegen, bei Gas um 16,6 Prozent. Weil seit Jahresbeginn auch die Abgaben auf Energie nach Ende der Gaskrise wieder in voller Höhe verrechnet werden, stiegen die Energierechnungen heuer um einige hundert Euro und tragen zur derzeit hohen Inflation bei.
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