Daten können eine Orientierungshilfe für Politik und Wirtschaft sein. Seit 70 Jahren sammeln Profis die Kärntner Zahlen. Heute wurde das statistische Handbuch des Landes für 2024 präsentiert.
„Wir brauchen in dieser Phase des Umbruchs verlässliche und transparente Daten, die die Entwicklung Kärntens widerspiegeln“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser. „Denn es ist eine Weltherrschaft der Oligarchen, die unberechenbar sind.“
Doch in Kärnten werden schon seit 70 Jahren alle relevanten Zahlen und Daten gesammelt. Passend zum Weltstatistiktag wurde am Montag das neue statistische Handbuch, das 70. seiner Art, präsentiert. „So können wir die Entwicklung Kärntens objektiv messen und auch einen Vergleich über die vergangenen 70 Jahre ziehen“, sagt Kaiser.
Eine gute Datengrundlage ist essenziell und unersetzlich für Entscheidungsfragen. Aber man darf die Statistik nie alleine heranziehen.
Landeshauptmann Peter Kaiser
Höhere Lebenserwartung und minimales Wachstum
Auch heuer ist die Kärntner Bevölkerung gewachsen, allerdings mit 0,06 Prozent äußerst verhalten. „Wir zählen jetzt 570.095 Kärntnerinnen und Kärntner. Obwohl immer von einem Rückgang die Rede ist, habe ich in den vergangenen 13 Jahren immer ein Plus miterlebt“, betont der Landeschef, relativiert aber: „Das liegt an der Zuwanderung von außen, das Saldo zwischen Geburten und Sterbefällen ist seit 1999 negativ.“
Während 1954 noch um 4725 mehr Babys auf die Welt kamen, als Kärntner das Geistliche segneten, wurde 2024 ein Minus von 2235 verzeichnet. Zeitgleich werden die Kärntner älter. „Die Lebenserwartung wird erst seit 1970 erfasst. Sie ist seit damals bei Männern um 14 auf 79,6 Jahre, bei Frauen um zwölf auf 84,9 Jahre gestiegen“, erklärt Thomas Graf, Statistik-Leiter des Landes. „Auch das Durchschnittsalter ist stark gestiegen: zwischen 1951 und 2025 von 32 auf 46 Jahre.“
Viele Kraftfahrzeuge, hohe Inflation und viele Waffen
Ein Zeichen dafür, wie sehr der Wohlstand in Kärnten gewachsen ist, stellt die Zahl der Kraftfahrzeuge dar. „Vor 70 Jahren waren 31.643 Kfz registriert, mittlerweile sind es 540.152, 376.834 davon sind Pkw“, erklärt Kaiser. „Es wird spannend, ob die Koralmbahn daran etwas ändert.“ Zusammen mit der Steiermark sollen ja deren Auswirkungen erfasst werden.
In der Statistik finden sich auch unerfreulichere Aspekte. „2022 und 2023 haben zu den fünf Jahren mit der höchsten Inflation gezählt. Insgesamt sind die Preise zwischen 2020 und 2024 um 23,8 Prozent gestiegen“, so Graf. „Nur von 1972 bis 1976 war es mit 37,1 Prozent schlimmer.“
Neben all dem finden sich auch überraschende Fakten im Handbuch: So haben 29.062 Kärntner zusammen 108.194 Waffen registriert. Anteilsmäßig liegt der Bezirk St. Veit mit 6,9 Prozent Waffenbesitzerin vorne. Wollen Sie sich selbst in die Daten vertiefen? Hier geht es zum Jahrbuch in PDF-Form und falls Sie lieber darin in gedruckter Form schmökern wollen, wenden Sie sich per Mail an statistik@ktn.gv.at
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