„Auf Anweisung“
Israels Armee will Waffenruhe wieder einhalten
Die islamistische Hamas und Israels Armee werfen sich gegenseitig Verstöße gegen die Waffenruhe im Gazastreifen vor. Bei israelischen Angriffen sind am Sonntag mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Nun ruderte die Armee zurück: Man wolle die Waffenruhe wieder einhalten – „auf Anweisung der politischen Führung“.
Zugleich beharrte sie darauf, dass die schweren Angriffe eine Reaktion auf die Verstöße der Hamas gewesen seien und auch auf jeden künftigen Verstoß entschieden reagiert werde. Zuvor hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu das Militär angewiesen, mit voller Härte gegen „Terrorziele im Gazastreifen“ vorzugehen. Das war nach einer Beratung mit Israels Verteidigungsminister Israel Katz und Sicherheitsvertretern beschlossen worden.
Das Politbüro der Hamas hatte dementiert, dass die eigenen Kämpfer die Feuerpause nicht eingehalten hätten. Unterhändler seien inzwischen zu weiteren Gesprächen mit den Vermittlerinnen und Vermittlern in Ägypten eingetroffen. Dabei soll es um die Umsetzung der seit dem 10. Oktober herrschenden Waffenruhe gehen. In Israel werden diese Woche auch US-Vizepräsident JD Vance sowie die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner erwartet. Ob sie ebenfalls nach Ägypten reisen, war zunächst nicht bekannt.
Stopp von Hilfsgütern
Was die Vereinbarungen zwischen den beiden Kriegsparteien betrifft, so wurde bisher nur ein Teil umgesetzt. Die Terrororganisation Hamas hat die verbliebenen 20 israelischen Geiseln freigelassen, von den 28 toten aber bisher erst zwölf übergeben. Am Sonntag kündigte sie die baldige Übergabe des Leichnams einer weiteren Geisel an. Er sei bei „andauernden Suchaktionen“ gefunden worden, teilte der bewaffnete Hamas-Arm Essedin-al-Kassam-Brigaden mit.
Israels Behörden haben fast 2000 palästinensische Häftlinge freigelassen sowie mehr als hundert Tote übergeben. Ein weiterer Teil der Vereinbarung ist der teilweise Rückzug der israelischen Truppen im Gazastreifen. Zudem einigte man sich auf die mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen. Diese hat Israels Armee nun jedoch wieder gestoppt. Die Grenzübergänge wurden bis auf Weiteres geschlossen, begründet wurde zunächst mit der Verletzung der Waffenruhe durch die Hamas.
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