Steht jetzt die Waffenruhe vor dem Aus? Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Ziele im Süden des Gazastreifens angegriffen – als Reaktion auf einen angeblichen Verstoß militanter Palästinenser gegen den vereinbarten Waffenruhe-Deal. Ein israelischer Minister fordert nun sogar die Rückkehr des Krieges gegen die Hamas.
„Sonntagmorgen haben Terroristen Panzerabwehrraketen abgefeuert und das Feuer auf israelische Soldaten eröffnet, woraufhin die israelische Armee mit Luftangriffen durch Kampfjets und mit Artilleriebeschuss reagiert hat“, erklärte das israelische Militär. Die Angriffe dienten dazu, eine Bedrohung zu beseitigen, hieß es weiter.
„Eklatante Verletzung der Waffenruhe“
Die Armee bezeichnete die Angriffe militanter Palästinenser auf ihre Streitkräfte als „eklatante Verletzung der Waffenruhe“, die seit dem 10. Oktober im Gazastreifen in Kraft ist. Das Militär kündigte deswegen eine entschlossene Reaktion an.
Zwei Palästinenser tot
Zuvor hatte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mitgeteilt, dass durch die israelischen Angriffe zwei Menschen getötet worden seien. Sie seien bei einem Luftangriff im Gebiet Jabalia im Norden des Küstenstreifens ums Leben gekommen. Aus dem Süden des Küstenstreifens wurden zudem Kämpfe gemeldet. Palästinenser berichten von Explosionen und Schüssen in Rafah. Augenzeugen melden schweres Panzerfeuer in der Stadt Abassan nahe Khan Younis.
Aktuelle Bilder aus dem Gazastreifen:
Der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, plädiert nun für eine Wiederaufnahme des Krieges gegen die Hamas. Er fordere Ministerpräsident Benjamin Netanyahu dazu auf, die Armee anzuweisen, „die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wiederaufzunehmen“, schrieb der rechtsextreme Minister auf X.
„Die nazistische Terrororganisation muss restlos vernichtet werden“
„Die trügerischen Vorstellungen, Hamas werde ihre Haltung ändern oder auch nur ein von ihr unterschriebenes Abkommen einhalten, erweisen sich, wie zu erwarten, als gefährlich für unsere Sicherheit“, postete Ben-Gvir weiter. „Die nazistische Terrororganisation muss restlos vernichtet werden – und zwar möglichst bald.“
Waffenruhe seit 10. Oktober
Seit dem 10. Oktober herrscht im Gazastreifen offiziell eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Es gab allerdings bereits mehrere gewaltsame Zwischenfälle. Ben-Gvir hatte die Waffenruhe-Vereinbarung von Anfang an kritisiert und auch dagegen gestimmt.
Die trügerischen Vorstellungen, dass die Hamas ihre Haltung ändern oder auch nur ein von ihr unterschriebenes Abkommen einhalten wird, erweisen sich, wie zu erwarten, als gefährlich für unsere Sicherheit.
Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir
Hamas widerspricht
Izzat Al Risheq, ein ranghoher Vertreter der Hamas, betonte, dass sich die Terrororganisation weiterhin der Waffenruhe mit Israel verpflichtet fühle. Außerdem warf er Israel seinerseits vor, gegen die Waffenruhe zu verstoßen und „fadenscheinige Vorwände“ zu fabrizieren, „um seine Verbrechen zu rechtfertigen“. Al Risheq äußerte sich jedoch nicht eindeutig zu den Berichten über einen Angriff auf israelische Truppen.
USA werfen Hamas Planung eines neuen Massakers vor
Die Hamas wies außerdem Vorwürfe der USA zurück, dass sie einen Angriff auf palästinensische Zivilisten im Gazastreifen plane. Es handle sich um „haltlose Behauptungen“, die im Einklang mit israelischer Propaganda stünden, hieß es in einer Mitteilung der Hamas. Das US-Außenministerium hatte vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ geplanten Angriff der Hamas auf palästinensische Zivilisten gewarnt.
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